Das britische Verteidigungsministerium hat Rheinmetall beauftragt, Fahrersichtsysteme für die Schützenpanzer Warrior zu liefern. Wie das Unternehmen mitgeteilt hat, soll die britische Tochter Rheinmetall Electronics UK für einen niedrigen zweistelligen Millionen-Euro-Betrag 359 Fahrersichtsysteme des Typs Trailblazer liefern.
Nach Angabe von Rheinmetall werden die Trailblazer als Rückfahrkamerasystem (Rear Safety Camera System, RSCS) für die Warrior-Flotte eingesetzt und tragen wesentlich zur Sicherheit bei, da der Fahrer das Umfeld am Heck des Fahrzeugs beobachten und Personen erkennen kann.
Die von Rheinmetall Electronics UK vorgeschlagene Kamera werde auch als PAX-Kamera auf dem Mechanisierten Infanteriefahrzeug (MIV) Boxer verwendet, so Rheinmetall weiter. Hier bilde sie eine Komponente des gesamten Lagewahrnehmungssystems des Fahrzeugs. Das PAX-Modell bestehe aus einer Infrarotkamera mit einem 90-Grad-Sichtfeld, die auch das Fahren bei völliger Dunkelheit ermögliche. Somit habe der Fahrer ein weites Sichtfeld über die gesamte Fahrzeugbreite.
Neben der Lieferung für die Programme Warrior und Boxer MIV liefert Rheinmetall Electronics UK auch das Fahrersichtsystem für das Kampfpanzer-Vorhaben Challenger 3. Boxer MIV und Challenger 3 sind zwei der wichtigsten Modernisierungsprogramme für die British Army. Die Auswahl einer gemeinsamen Trailblazer-Lösung sorgt für eine hohe Kohärenz in der gesamten Flotte.
Im Rahmen des Boxer MIV-Programms sei kürzlich von unabhängiger Seite bestätigt worden, dass das Trailblazer-System gemäß der Norm für funktionale Sicherheit SIL2 (IEC 61508) qualifiziert sei, schreibt Rheinmetall. Als Teil dieses Programms werde Rheinmetall Electronics UK die neueste, dritte Generation von Trailblazer- Lösungen liefern. Diese seien vollständig softwaredefiniert, kompatibel mit der Generic Vehicle Architecture (GVA) und seien bereits nach Sicherheits- und EMV-Standards qualifiziert, was die Risiken bei der Integration reduziert. Die Kameras unterstützen kontinuierliche, inkrementelle Updates und stellen damit sicher, dass die Funktionalität immer erhalten bleibt.
„Unsere Lösung für die Warrior RSCS-Anforderung basiert auf dem ausgereiften Design, das wir für das Boxer MIV-Programm bereitstellen und das effektive und sichere Rückwärtsoperationen gewährleistet“, so Wayne Cranwell, Vertriebsleiter von Rheinmetall Electronics UK.
„Diese sicherheitskritische Aufrüstung des Warrior wird zügig und unter Berücksichtigung der Prinzipien Qualität, Unterstützbarkeit und Preis-Leistungs-Verhältnis durchgeführt“, so Brigadier Matt Wilkinson, Leiter des Vehicle Support Teams der Beschaffungsorganisation Defence Equipment & Support (DE&S).
Redaktion / gwh