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Die U.S. Army hat am 30. März die Serienproduktion des Infantry Squad Vehicle (ISV) genehmigt, wie der Hersteller GM Defense mitgeteilt hat. Vorausgegangen war die Produktion und Auslieferung der ersten 300 ISV, die sich in der Truppe bewähren mussten.

2020 hatte GM Defense den Auftrag zur Entwicklung des leichten und wendigen geländegängigen Truppentransporters für den Transport einer Infanterieeinheit mit neun Soldaten und deren Ausrüstung erhalten und Anfang 2021 die ersten Fahrzeuge ausgeliefert (ESuT berichtete). Im ersten Los sind 649 ISV mit einem Auftragswert von rund 177 Millionen Euro bestellt worden. Der gebilligte Gesamtbedarf liegt bei 2.593 Fahrzeugen.

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Die U.S. Army hat für das Infantry Squad Vehicle die Serienfertigung freigegeben. (Foto: U.S. Army)

Nach Information von GM Defense basiert das ISV auf der preisgekrönten Chevrolet Colorado ZR2 Midsize-Truck-Architektur und nutzt zu 90 Prozent handelsübliche Teile, darunter auch Rennkomponenten von Chevrolet Performance. Mit einem Leergewicht von 2,3 Tonnen sei das ISV leicht genug, um von einem UH-60 Blackhawk-Hubschrauber als Außenlast und kompakt genug, um in einem CH-47 Chinook-Hubschrauber transportiert werden zu können. Der hohe Prozentsatz an COTS-Teilen des Fahrzeugs biete Kunden aus dem Verteidigungs- und Regierungsbereich Flexibilität und Optionen, um die sich ständig ändernden Missionsanforderungen zu erfüllen.

Die U.S. Army nennt als wichtigste Merkmale neben den neun Plätzen für Soldaten, die Nutzlast von 1,5 Tonnen, die Luftverlastbarkeit mit UH-60 und CH-47, die Abwurffähigkeit bei geringer Geschwindigkeit aus den Transportflugzeugen C-130 und C-17 und die außergewöhnliche Mobilität in einer Vielzahl von Geländeformen. Zu letzterer trägt der 205-kW-Motor bei, mit dem das Fahrzeug auf die hohe spezifische Leistung von mehr als 50 kW/t kommt.

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Die U.S. Army hat für das ISV einen Bedarf von 2.953 Fahrzeugen angemeldet. (Foto.: GM Defense)

Die von GM Defense produzierten ISV-Varianten bieten nach Angaben des Unternehmens konfigurierbare Fahrzeuge, die für ein breites Spektrum von Einsatzprofilen geeignet sind, darunter Feuerunterstützung, Führung und Kontrolle, elektronische Kriegsführung, Abwehr unbemannter Flugsysteme, Aufklärung und Logistik sowie Evakuierung von Verletzten.

Das ISV ist der erste Großauftrag für GM Defense seit der Neugründung der Tochtergesellschaft durch die Muttergesellschaft im Jahr 2017. Die bestellten Fahrzeuge sollen bis 2024 ausgeliefert werden.

Bei der AUSA 2021 hatte GM Defense weitere Varianten des ISV vorgestellt. Dazu gehörten ein schwerer Waffenträger mit mehreren Maschinengewehren und ein vollelektrisches Fahrzeug mit 149 kW-Motor und fernbedienter Waffenstation von EOS.

Redaktion / gwh