Der F-35 gilt als modernster Kampfjet der Welt. Im niederrheinischen Weeze sollen für den Tarnkappenbomber künftig zentrale Rumpfteile gefertigt werden.

Der nordrhein-westfälische Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) hat das Rheinmetall-Aviation-Werk in Weeze mit einem Besuch gewürdigt. Nordrhein-Westfalen habe es sich zur Aufgabe gemacht, einen starken Beitrag zur Zeitenwende und damit zur kollektiven Sicherheit Europas zu leisten, sagte der CDU-Politiker. „Strategische Projekte wie das F-35-Werk in Weeze unterstreichen diesen Anspruch.“

Begrüßungsworte in der Weezener Fertigungshalle durch (v.l.n.r.) Stephen O’Bryan, Corporate Vice President für Global Business Development und President von Northrop Grumman International, Hendrik Wüst, Ministerpräsident von Nordrhein-Westfalen, sowie Armin Papperger, Vorstandsvorsitzender der Rheinmetall AG.
Foto: Gerd Portugall

Armin Papperger, Vorstandsvorsitzender der Rheinmetall AG, bezeichnete die Produktionshalle am Niederrhein als „Zeitenwende zum Anfassen“. Papperger kündigte an, dass die Produktion durch die Rheinmetall Aviation Services GmbH mit Sitz in Bremen bereits am heutigen Mittwoch, 2. Juli, beginne. Dabei handele es sich um „eine der modernsten Fabriken Europas im militärischen Flugzeugbau“, sagte der Rheinmetall-CEO.

In der Fertigungsanlage mit einer Fläche von rund 30.000 Quadratmetern sollen mindestens 400 Rumpfmittelteile des Tarnkappen-Mehrzweckkampfflugzeugs der fünften Generation F-35A „Lightning II“ für die Bundeswehr und für verbündete Nationen produziert werden. In Weeze geplant ist Papperger zufolge eine Produktion von pro jährlich 36 dieser Mittelteile „für den vielseitigsten und leistungsfähigsten Kampfjet der Welt“.

Rheinmetall schafft „High-Tech-Arbeitsplätze“

Sichtlich stolz verwies der Rheinmetall-Chef auf den Umstand, dass in Weeze mehrere Hundert Millionen Euro investiert worden seien. Dabei entstünden mehr als 400 „High-Tech-Arbeitsplätze“. Derzeit beschäftigt Rheinmetall in Weeze mehr als 200 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die teilweise in den USA ausgebildet wurden.

Partner und Auftraggeber für die Rumpfmittelteile, die bisher nur im kalifornischen Palmdale hergestellt werden, ist die US-amerikanische Northrop Grumman Corporation. Dort wird laut Unternehmensangaben alle 30 Stunden ein solcher Mittelrumpf für alle F-35-Varianten gefertigt, der aus mehr als 10.000 Teilen besteht. Geleitet wird dieses F-35-Industrieteam von der US-amerikanischen Lockheed Martin Corporation.

Blick auf die „Integrated Assembly Line“ (IAL) von Northrop Grumman im kalifornischen Palmdale für die F-35-Rumpfmittelteile.
Foto: Northrop Grumman

Die Zusammenarbeit zwischen Rheinmetall, Northrop Grumman und Lockheed Martin zeigt nach den Worten des nordrheinwestfälischen Regierungschefs „eindrucksvoll, wie Technologie- und Know-how-Transfer unter Bündnispartnern im Bereich der Sicherheits- und Verteidigungspolitik gelingt“. Mit Millionen-Investitionen und vielen hundert hochqualifizierten Arbeitsplätzen stärke das neue F-35-Werk den Standort Nordrhein-Westfalen und leiste gleichzeitig einen wichtigen Beitrag zur sicherheitspolitischen Infrastruktur Europas.

Gerd Portugall