The Bundeswehr's small arms projects - A condensed state of affairs
Henrik Engelhardt
The concept “Handguns and light weapons of the Bundeswehr” describes the conceptual requirements for a capability-based, task-oriented equipment with small arms and light weapons for the Bundeswehr's range of operations as a basis for adequate equipment that is shared by the Bundeswehr and needs to be updated. For this purpose, different categories are derived and presented.
The future version of the concept is currently being reviewed and signed by the Bundeswehr. It is the basis for the current handgun projects shown in excerpts.
The handgun projects
guns
Die bisher in der Bundeswehr genutzten Pistolen sollen grundsätzlich durch zwei Pistolenprojekte ersetzt werden. Das ist zum einen das System Pistole Spezialkräfte und zum anderen das System Neue Pistole, querschnittlich.
Das System Pistole Spezialkräfte ersetzt alle bisher in den Spezialkräften der Bundeswehr genutzten Faustfeuerwaffen, die Ausschreibung ist bereits eingeleitet. Das neue System stellt den Spezialkräften nicht nur die Waffe, sondern auch alle ergänzenden Komponenten zur Abdeckung aller geforderten Fähigkeiten auf dem aktuellen technischen und ergonomischen Stand bereit. Es zeichnet sich insbesondere durch eine hohe Anpassbarkeit an die verschiedenen Aufträge der Spezialkräfte aus.
Mit dem System Neue Pistole, querschnittlich soll die Pistole P8 in der Bundeswehr komplett abgelöst werden. Die Ablösung erfolgt aus technischen und ergonomischen Gründen. Das neue System bietet den Streitkräften eine aufwuchsfähige Zweitbewaffnung auf aktuellem technischen Stand. Der Wegfall einer außenliegenden, mechanischen und von den Nutzenden zu bedienenden Sicherung erhöht die Bedienbarkeit und die Handhabungssicherheit. Letztere wird dadurch erreicht, dass mehrere feinmotorische Bedienschritte entfallen. Eine Kombination von internen Sicherungen wie z. B. Abzugssicherung, Schlagbolzensicherung, Fall- und Schlagsicherung gewährleistet die technische Sicherheit.
Maschinenpistolen
Die Bundeswehr stattet weiterhin ausgewähltes Personal wie Fahrzeugbesatzungen und Bediener schwerer Waffen/-systeme mit der Maschinenpistole MP7A1 aus. Diese wird schrittweise weiter beschafft, um den Bedarf der Streitkräfte zu decken. Diese umfassen die Basiswaffe und verschiedene Ergänzungssätze. Die Ergänzungssätze unterscheiden sich im Wesentlichen durch verschiedene Visiereinrichtungen, um die MP7A1 auch in Sonderanwendungen einsetzen zu können.
Gewehre
Die Bundeswehr differenziert zwischen Sturmgewehren, Zielfernrohrgewehren und Scharfschützengewehren.
Das Projekt System Sturmgewehr Bundeswehr (G95A1 und G95A1K) ist in der Realisierung. Im weiteren Projektverlauf erfolgt die integrierte Nachweisführung, diese beinhaltet auch die Einsatzprüfung. Auf der Grundlage der anschließend geplanten Erklärung der Übernahmereife durch die Organisationsbereiche/Teilstreitkräfte sowie weiterer Prozessmaßnahmen wird der Zulauf der ersten Serienwaffen im Jahr 2026 erwartet. Das System Sturmgewehr Bundeswehr wird in einer Lang- und Kurzrohrvariante beschafft und durch adaptierbare moderne Visiereinrichtungen sowie Zielhilfsmittel ergänzt.
Die Spezialkräfte haben mit dem G95K bereits ein neues Sturmgewehr erhalten. Es handelt sich dabei um eine Vorläufervariante des Systems Sturmgewehr Bundeswehr G95A1/A1K.
Die Spezialkräfte ersetzen mit der laufenden Ausschreibung zur Sonderwaffe SD Spezialkräfte die aufgrund von Obsoleszenz auslaufenden MP5SD. Angestrebt wird eine Reichweiten- und Wirkungspotenzialsteigerung gegenüber der MP5SD. Die Signaturdämpfungsleistung soll beibehalten werden.
Als Zielfernrohrgewehre werden bereits die Gewehre G27P und G28 genutzt. Das G27P wurde zunächst für die Spezialkräfte beschafft und später als Teil der sogenannten Interimslösung Gewehr G36 für die streitkräftegemeinsame Nutzung. Das laufende Projekt Zielfernrohrgewehr bringt das G27P als Zielfernrohrgewehr in die Truppenteile der Bundeswehr. Dabei soll insbesondere die Visiereinrichtung ausgetauscht werden, indem bereits eingeführte technische Lösungen genutzt werden, um die funktionalen Forderungen zu erfüllen.
Das Gewehr G28 wurde für die Verwendung in den Einsätzen als Ersatz für das G3 mit Zielfernrohr beschafft. Mit dem laufenden Projekt wird es als Unterstützungswaffe in die Scharfschützentrupps gebracht. Auch hier erfolgt insbesondere eine Anpassung, um die Visiereinrichtung zu harmonisieren und bereits eingeführte technische Lösungen zu nutzen.
Die genutzten Scharfschützengewehre G22A2 und G29A1 wurden kürzlich auf den aktuellen technischen Stand gebracht. Die Scharfschützengewehre werden in die Reichweitenbänder kurze, mittlere und weite Reichweite unterteilt. Das Projekt Scharfschützengewehr mittlere Reichweite arbeitet konzeptionell an einer Lösung, die funktionalen Forderungen für die kurze und mittlere Reichweite in einem Fähigkeitsträger zu vereinen. Es wird ein Repetiergewehr mit Kaliberwechselmöglichkeit projektiert, welches perspektivisch die bisher genutzten Systeme ersetzen soll. Derartige Systeme befinden sich aktuell bei verschiedenen Nationen bereits in der Einführung.
Die Spezialkräfte beabsichtigen mit dem laufenden Projekt Scharfschützengewehr kurze Reichweite ein halbautomatisches Gewehr mit hoher Präzision einzuführen, welches dennoch äußerst leicht ist und damit eine hohe Mobilität gestattet.
Das Gewehr große Reichweite G82A1 deckt das Entfernungsband bis 2.000 Meter ab. Es ist geplant, die gesamte Flotte der Gewehre G82A1 auf einen aktuellen Konstruktionsstand zu bringen, um in der Folge die Funktionalitäten, z. B. Signaturdämpfung, erweitern zu können. Darüber hinaus besteht auch zukünftig der Bedarf der hohen Feuerkraft auf weite Entfernungen.
Maschinengewehre
Die Maschinengewehre MG3, MG4, MG5, MG6 und M2 QCB werden weiter genutzt sowie ergänzend beschafft. Dabei schmelzen die Bestände MG3 weiter ab, während die Bestände MG5 aller Varianten aufwachsen. Das MG4 soll auf den Stand MG4A3 gebracht werden, um Bediengleichheit mit dem MG5 herzustellen. Das MG6, ein Maschinengewehr mit hoher Feuerrate, wird schrittweise in weitere Plattformen integriert und auch in Teilen streitkräftegemeinsam genutzt. Das schwere Maschinengewehr M2 QCB (Quick Change Barrel, schnell wechselbares Rohr) wird ebenfalls für die Integration in verschiedene, auch neue Plattformen schrittweise weiter beschafft, um den Bedarf zu decken. Für die Maschinengewehre ist die Integration von Mündungsfeuerdämpfern und Signaturdämpfung projektiert, um die Nachtkampffähigkeit sowie den Eigenschutz zu erhöhen. Für den bodengebundenen Einsatz des MG5 wird die noch aus dem 1930er-Jahren stammende Feldlafette einen modernen Nachfolger erhalten.
Leichte Waffen
Den Infanteriekräften und infanteristisch eingesetzten Kräften der Bundeswehr stehen neben den Gewehren auch Abschussgeräte für 40-mm-Patronen zur Verfügung. Aktuell wird ein Unterbaugerät für die Gewehre G36 und die Granatpistole genutzt. Diese werden sowohl bei den Spezialkräften als auch streitkräftegemeinsam durch eine Waffe ersetzt, die sowohl als Unterbaugerät als auch als eigenständige Waffe eingesetzt werden kann.
Die Ausschreibung für die Waffe der Spezialkräfte läuft bereits. Da die funktionalen Forderungen in beiden Projekten vergleichbar sind, ist angedacht, die Produktauswahl des Spezialkräfteprojektes für das querschnittliche Projekt zu übernehmen.
Als Unterstützungswaffe steht weiterhin die Granatmaschinenwaffe zur Verfügung, diese verschießt eine stärkere 40-mm-Patrone als die Abschussgeräte. Für die Granatmaschinenwaffe läuft die Einführung von tempierbarer Munition. Dabei handelt es sich um Munition, deren Sprengpunkt sich beim Geschossdurchgang durch das Rohr automatisiert festlegen lässt. Damit kann insbesondere Wirkung hinter Deckungen erreicht werden.
Das sogenannte Leichte Wirkmittel indirektes Feuer befindet sich in der Einführung. Dabei handelt es sich um einen 60-mm-Mörser in einer handgehaltenen Version und einer Version auf Zweibein. Dieser soll die Feuerkraft der Spezialkräfte und der querschnittlichen Kräfte auf Entfernungen bis 2.000 Meter deutlich erhöhen. Es können verschiedene Munitionssorten zum Wirken, Blenden und Beleuchten verschossen werden.
Lieutenant Colonel Hendrik Engelhardt ist Referent im Referat Wirkung in der Abteilung Fähigkeitsmanagement des Planungsamtes der Bundeswehr