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As announced (ESuTreported) – am 28. Februar mit dem Generalunternehmer für den Schützenpanzer Borsuk, Huta Stalowa Wola (HSW), einen Rahmenvertrag über die Herstellung und Entwicklung von 1.400 Schützenpanzern dieses Typs in zahlreichen Varianten abgeschlossen. Das Vorhaben mit einem Volumen von über zehn Milliarden Euro könne man als das größte Projekt der polnischen Rüstungsindustrie seit 50 Jahren beurteilen, sagte der stellvertretende Ministerpräsident und Verteidigungsminister Mariusz Błaszczak. Dies ist eines von vielen Projekten, die Huta Stalowa Wola anvertraut wurden.

Von dem Schützenpanzer wird es zwei Grundversionen geben: eine leichte, die sich jetzt in der abschließenden Erprobungsphase in der Truppe befindet, und eine schwere Version, deren Entwicklung jetzt beginnen wird.

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The Borsuk infantry fighting vehicle with a 30 mm cannon and rocket launcher is to be delivered in series from 2024/2025. (Photo MoD Poland)

Die aktuelle leichte Version ist unter anderem für die Ausstattung der Verbände der 16. Pommerschen Infanteriedivision (16. Pomorska Dywizja Piechoty) vorgesehen, wo sie zusammen mit den koreanischen K2-Kampfpanzern eingesetzt werden sollen. Błaszczak hob das von Huta Stalowa Wola S.A. zusammen mit WB Electronics S.A. entwickelte ferngesteuerte Turmsystem ZSSW-30 als sehr wichtiges Element des Borsuk hervor. Die Hauptwaffe, die Maschinenkanone Bushmaster Mk.44S, ermögliche den Beschuss mit fünf verschiedenen Munitionstypen, einschließlich programmierbarer Munition. Neben einem modifizierten 7,62-mm-Maschinengewehr UKM-2000C als koaxiale Sekundärbewaffnung sei als zusätzliche Bewaffnung ein doppelter Panzerabwehrlenkraketenwerfer für Spike LR integriert. Damit sei die das Fahrzeug in der Lage, Infanterie, gepanzerte Fahrzeuge, Luftziele und andere Objekte bei jedem Wetter und zu jeder Tageszeit zu bekämpfen.

Die schwere Version soll auf einem Fahrgestellt basieren, das bei HSW unter koreanischer Lizenz von einem K9-Fahrgestellt abgeleitet wird. Als Turm wird derselbe ferngesteuerte ZSSW-30-Turm verwendet, der auch bei der leichten Version des Borsuk genutzt wird. Aus diesen wenigen Angaben kann man schlussfolgern, dass der schwere Borsuk stärker gepanzert sein wird und daher nicht mehr schwimmfähig sein wird. Das Fahrzeug soll bei der 18. Infanteriedivision (18. Dywizja Piechoty) eingesetzt werden im Verbund mit den amerikanischen Kampfpanzern M1A2 Abrams. Erste Abrams seien bereits bei der zur 18. Division gehörenden 1. Panzerbrigade (1 Warszawska Brygada Pancerna) eingetroffen. Die beiden Panzerbataillone der Brigade sind derzeit mit Leopard 2A5 ausgestattet.

Nach Angaben der polnischen Beschaffungsagentur sollen Mitte 2023 die Prototypen des leichten Borsuk ausgeliefert werden. Erste Serienfahrzeuge werden demnach zum Jahreswechsel 2024/2025 erwartet.

Für die Entwicklung und Herstellung der schweren Variante wurde noch kein Zeitplan bekanntgegeben.

Editors / gwh