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Die pakistanische Marine beginnt am 10. Februar eine Übung mit 50 teilnehmenden Nationen. Bis zum 14. Februar sollen neben den beteiligten See- und Seeluftstreitkräften auch Spezialeinheiten die Grundlagen maritimer Seekriegführung trainieren. Die Übung ist in zwei Phasen unterteilt, wobei die Hafenphase (10. bis 12. Februar) Seminare und Arbeitsgruppen zur Planung der Einsätze auf See umfasst. Spezialkräfte der Marine (Pakistan Navy Special Services Group) sollen ihre Fähigkeiten in der Terrorismusbekämpfung demonstrieren.

Gleichzeitig findet in Karachi die ‚Pakistan International Maritime Expo and Conference (PIMEC)‘ statt. Unter der Schirmherrschaft des Ministeriums für maritime Angelegenheiten soll sie Interessenvertreter und Unternehmen aus verschiedenen maritimen Bereichen zusammenbringen, um die Entwicklung des maritimen Sektors in Pakistan voranzutreiben und die ‚blaue Wirtschaft‘ zu fördern.

Nach den offiziellen Verlautbarungen liegen die Ziele der multinationalen Aman-Übungsreihe darin, die regionale Zusammenarbeit und Stabilität zu fördern und die Interoperabilität zu verbessern. Zusätzlich wird bei Aman 23 das gemeinsame Vorgehen gegen Terrorismus und Verbrechen im maritimen Bereich, einschließlich Piraterie, verfolgt.

Die Seephase vom 13. bis 14. Februar beinhaltet neben dem üblichen Programm derartiger Marineübungen (Schießabschnitte, Waffeneinsatzübungen und -demonstrationen, Such- und Rettung) auch einen Abschnitt zur Pirateriebekämpfung. Unter der Zielsetzung, Taktiken, Techniken und Verfahren für gemeinsame Aktionen gegen asymmetrische Bedrohungen auf See zu entwickeln, werden auch Spezialkräfte der teilnehmenden Nationen zum Einsatz kommen.

Details über die teilnehmenden Nationen und Einheiten wurden nicht veröffentlicht. China ist als Teilnehmer gesetzt.

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The international naval exercise Aman 2023, (Photo: Pakistani Navy)

Strategic Economic Interests

In an interview with the Global Times, Pakistan Navy Inspector Admiral Muhammad Amjad Khan Niazi highlighted China's importance to Pakistan. With its "maritime credentials, China's maritime sector's participation in the first PIMEC provides an ideal opportunity for local and international companies to explore cooperation opportunities to boost investment in Pakistan's maritime sector."

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Peking und Islamabad pflegten in den letzten Jahren einen engen Austausch. Die Marinen arbeiten enger zusammen als es die räumliche Distanz vermuten ließe. Dazu gehören gemeinsame Übungen ebenso wie eine ausgeprägte Rüstungszusammenarbeit. Die pakistanische Marine beschaffte vier moderne Fregatten des Typs 054A/P aus China.

Der Hafen des westpakistanischen Gwadar wurde von China zum Tiefseehafen ausgebaut. Gwadar wird zum Bestandteil des Wirtschaftskorridors China-Pakistan Economic Corridor (CPEC) als Teil der Seidenstraßeninitiative. In der Pressekonferenz zur Übung arbeitete der Befehlshaber der pakistanischen Flotte, Admiral Ovais Ahmed Bilgrami, die drei Faktoren heraus, auf denen die maritimen Interessen Pakistans beruhen: „Erstens, unsere außerordentliche Abhängigkeit von den Meeren für den Handel, zweitens die Umsetzung des CPEC-Projekts und drittens, unsere strategische Lage an der globalen Energieautobahn.“

Aman 23 – United in Peace

Aman 23 ist das achte derartige Manöver, das seit 2007 alle zwei Jahre stattfindet. 2011 nahmen 28 Länder an der Aman teil, 2017 waren es 35 Länder. Trotz Covid beteiligten sich 2021 insgesamt 43 Länder. Aman bedeutet auf Urdu Frieden. In diesem Jahr fährt das Marinemanöver unter dem Slogan „Im Frieden vereint“. Mit Initiativen wie Aman versucht die pakistanische Marine ihrer Philosophie kooperativer maritimer Sicherheit Ausdruck zu verleihen.

Die pakistanische Marine beteiligt sich an bilateralen und multilateralen Übungen sowie an friedenserhaltenden Missionen der Vereinten Nationen (UN) wie an den von den UN mandatierten Combined Maritime Task Forces 150 und 151.

Hans Uwe Mergener