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Der europäische Airbus-Konzern hat nach eigenen Angaben zwei Forschungs- und Entwicklungsprojekte im Verteidigungsbereich gestartet, die das Unternehmen im Rahmen des Europäischen Verteidigungsfonds (European Defence Fund; EDF) 2021 koordiniert. Unter den 61 ausgewählten und mit 1,2 Mrd EUR finanzierten EDF-Kooperationsprojekten in den Bereichen Verteidigung, Forschung und Entwicklung koordiniert Airbus Defence and Space das Projekt European Defence Operational Collaborative Cloud (EDOCC), während Airbus Helicopters das EU-Projekt Next Generation Rotorcraft Technologies (ENGRT) koordiniert. Die Verträge für diese Projekte wurden im Dezember 2022 unterzeichnet, wie Airbus in einer Mitteilung schreibt.

EDOCC werde eine virtuelle Plattform schaffen, um die Interoperabilität, Effizienz und Widerstandsfähigkeit militärischer Operationen zu erhöhen und die Zusammenarbeit auf dem Schlachtfeld zu stärken, schreibt Airbus. Wie es in der Mitteilung weiter heißt, wird im Rahmen des Projekts die virtuelle Plattform untersucht, konzipiert und konzeptionell validiert und die erste Version eines Dienstleistungskatalogs entwickelt, während gleichzeitig geeignete Standards und Technologien für hohe Leistung und Interoperabilität ermittelt werden. In dem auf eine Laufzeit von 36 Monaten angelegten Projekt mit einem Kostenvolumen von rund 42 Millionen Euro sind insgesamt 26 Partner beteiligt. Der EDF steuert bis zu 40 Millionen Euro für das Projekt bei.

ENGRT werde sich auf die Analyse und das Verständnis der Bedürfnisse der europäischen Streitkräfte für Drehflugeinsätze nach 2030 konzentrieren. Die Projektpartner werden Einsatzkonzepte für militärische Drehflügler untersuchen und Schlüsseltechnologien definieren, die für künftige militärische Drehflügler benötigt würden, wie Airbus schreibt. Alternative Drehflügler-Konzepte und -Architekturen würden erforscht. Dieses Projekt werde den Weg für die nächste Generation von militärischen Drehflüglern in Europa ebnen. An ENGRT mit einer Laufzeit von 42 Monaten sind 24 Partner beteiligt. Die Kosten von rund 40,14 Millionen Euro werden fast vollständig vom EDF übernommen.

Airbus ist den weiteren Angaben zufolge außerdem Partner in sechs weiteren multinationalen EDF-Projekten, die die EU-Kommission im Juli 2022 ausgewählt hat, und wird mit zu den folgenden Forschungs- und Entwicklungsbereichen beitragen: Collaborative Air Combat Standardisation; Enhanced Cockpit; European Protected Waveform for SatCom; Cyber Threat Intelligence; Advanced Radar Technologies; und Advanced Radio Frequency Components.

Der EDF soll die Zusammenarbeit zwischen europäischen Unternehmen und Forschungsinstituten unterschiedlicher Größe und geografischer Herkunft in der EU fördern. Aus dem Europäischen Verteidigungsfonds sollen bis 2027 rund acht Milliarden Euro bereitgestellt werden.

lah / Redaktion