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Das National Advanced Mobility Consortium (NAMC) als Bewertungsgremium für die U.S. Army hat die Entwicklungsgemeinschaft American Rheinmetall und GM Defense sowie Oshkosh Defense und darüber hinaus Mack Defense und Navistar Defense für die erste Phase des Common Tactical Truck (CTT)-Programms der U.S. Army ausgewählt. In dem mehrstufigen Programm sollen bis zu 40.000 schwere taktische Lkw der Army ersetzt werden. Das Programm wird auf 14 Milliarden Dollar (umgerechnet rund 12,9 Milliarden Euro) geschätzt.

In einer ersten Phase sollen von jeder Variante drei Prototypen gebaut werden, mit denen die Umsetzung der militärischen Forderungen überprüft werden kann. Dafür erhalten die vier Firmen zusammen 24,3 Millionen Dollar (umgerechnet rund 22,4 Millionen Euro). Die Prüfungen sollen Anfang 2024 beginnen.

In einer strategischen Partnerschaft wollen American Rheinmetall und GM Defense einen modernen taktischen Lkw schaffen, der die Fähigkeiten der Soldaten durch Zukunftstechnologien verbessert, schreiben die Unternehmen in einer gemeinsamen Pressemitteilung. Hierzu zählen etwa fortschrittliche Fahrerassistenzsysteme (Advanced Driver Assistance System, ADAS) für mehr Sicherheit, erhöhte Geländegängigkeit, Cybersicherheit, maschinelles Lernen, künstliche Intelligenz, verbesserte Überlebensfähigkeit und Kraftstoffeffizienz sowie andere neue Technologien.

Basis wird die Mitte 2022 vorgestellte Baureihe HX3 von der Rheinmetall-Tochter Rheinmetall MAN Military Vehicles (RMMV), eine Weiterentwicklung der weltweit in großer Stückzahl eingeführten und einsatzerprobten HX-Fahrzeugfamilie. Grundlage diese Baureihe sei das kommerzielle Lkw-Portfolio von MAN Truck and Bus mit einem hohen Maß an handelsüblichen Komponenten – eine prioritäre Forderung der U.S. Army im CTT-Programm, schreibt Rheinmetall.

Die HX3-CTT werden der Mitteilung zufolge hinsichtlich Mobilität auf der Straße und im Gelände sowie integrierter Überlebensfähigkeit verbessert. Eine offene digitale Architektur unterstütze ADAS und ermögliche einen autonomen Fahrzeugbetrieb. Mit einem hohen Maß an Gemeinsamkeit und Modularität werden verschiedenen Varianten ausgeführt: Transport, Wechselladersystem, Tankwagen und Sattelzugmaschine für den Fernverkehr. Die von 4×4 bis 10×10-Fahrgestell konfigurierbare HX-Familie könne jeden militärischen Bedarf erfüllen.

Oshkosh Defense teilte mit, dass die CCT-Prototypen auf der kampferprobten Family of Heavy Tactical Vehicles (FHTV)-Plattform beruhen. Als modernisierte Version des bereits leistungsfähigen FHTV habe das Unternehmen sechs CTT-Varianten entwickelt, darunter ein Load Handling System (LHS), eine Gelände-Zugmaschine, eine Fernlast-Zugmaschine, ein Transporter, ein Abschleppfahrzeug und ein Tankfahrzeug. Im Rahmen des Prototypenauftrags wird Oshkosh Defense drei Varianten davon bauen und an die U.S. Army zur Erprobung und Bewertung liefern. Die flexible Architektur des FHTV ermögliche es, eine Vielzahl von Missionen zu unterstützen, wobei das Fahrzeug mit minimalen Änderungen vergrößert oder verkleinert werden könne, so Oshkosh weiter.

Die CTT-Varianten von Oshkosh Defense bieten die Technologien, um die von der U.S. Army gewünschten Fähigkeiten der aktiven Sicherheit, der Reduzierung des Kraftstoffbedarfs, der Autonomie, der Missionsflexibilität, der Prognostik, der Kommunalität und der überlegenen Überlebensfähigkeit zu erreichen.

Nach Erprobung der Prototypen ab Anfang 2024 soll die Auswahl des Lieferanten so rechtzeitig erfolgen, dass ein erster Produktions- und Liefervertrag 2026 abgeschlossen werden kann.

Editors / gwh