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Die Anfangsbefähigung zur Bewaffnung der durch Deutschland für die Bundeswehr geleasten Drohne vom Typ Heron TP soll Mitte 2024 erreicht werden. Ab 2032 soll dann die Eurodrohne das System ablösen. Dies antwortet die Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage der AfD-Bundestagsfraktion.

Die Mittel für die Bewaffnung der Drohne aus israelischer Produktion hatte der Haushaltsausschuss des Bundestages im April dieses Jahres freigegeben. Vorgesehen sind laut Verteidigungsministerium speziell für das System entwickelte Lenkflugkörper, mit denen eine „schnelle, präzise und räumlich begrenzte Wirkung gegen Fahrzeuge und Stellungen“ erzielt werden soll. Ein Vertrag über Beschaffung von 140 dieser Flugkörper für 43 Millionen Euro ist dem Vernehmen nach bereits geschlossen. Der Zulauf soll in den Jahren 2023 und 2024 erfolgen.

Wie auch schon die Heron 1, das unbewaffnete Vorgänger-Modell der Heron TP, wird das System wieder von Israel geleast. Insgesamt sollen der Bundeswehr fünf Fluggeräte und vier Bodenstationen zur Verfügung stehen. Die Ausbildung deutscher Systembediener hat bereits begonnen und findet in Israel statt. Hersteller der Heron TP ist das Unternehmen Israel Aerospace Industries.

Sollten 2024 die ersten deutschen Heron TP bewaffnet werden können, würde die Bundeswehr dann elf Jahre nach der ersten großen Debatte über die Beschaffung von bewaffneten Drohnen im deutschen Bundestag über solche Systeme verfügen. Die Debatte im Jahr 2013 wurde durch Überlegungen des damaligen Verteidigungsminister Thomas de Maizière zur Beschaffung von bewaffneten Drohnen ausgelöst.

 

Euro drone from 2032

Weiter schreibt die Bundesregierung in ihrer Antwort, dass das System Eurodrohne, ab 2032 die operationelle Einsatzbereitschaft erreicht haben wird. Geplant ist die Beschaffung von 21 Luftfahrzeugen dieses Typs. Damit decke man den angenommenen Bedarf weitgehend ab, so die Bundesregierung. Weiterhin offene Bedarfe würden über andere Projekte wie zum Beispiel das Future Combar Air System (FCAS) gedeckt. Eine Einbindung der Eurodrohne in das System FCAS konnte bisher noch nicht untersucht werden.

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Euro drone (Graphic: Airbus)

Bis zur operationellen Einsatzbereitschaft der Eurodrohne soll die Heron TP weiterbetrieben werden, um eine Fähigkeitslücke zu vermeiden. Daher werde der Leasingvertrag zu gegebener Zeit verlängert.

Welche Bewaffnung für die Eurodrohne vorgesehen ist, ist ebenfalls noch unklar. Mit einer Vorlage hierzu rechnet die Bundesregierung im Jahr 2027 oder 2028.

Neben der Bewaffnung soll die Eurodrohne über Sensoren zur „abbildenden Aufklärung (Elektrooptisch, Infrarot, Radar, Ground Moving Target Indicator) und missionsabhängig zur Aufklärung im elektromagnetischen Spektrum bzw. zur Gewinnung von dreidimensionalen Geo-Referenzdaten höchster Lage- und Höhengenauigkeit“ verfügen. Systeme zur Abwehr gegnerischer Bedrohungen seien nicht geplant.

Als mögliche Einsatzszenarien benennt die Bundesregierung sowohl internationale Kriseneinsätze als auch die Landes- und Bündnisverteidigung.

The Eurodrone, also known as the European MALE RPAS, is a European joint development between France, Spain, Italy and Germany.More about the project can be found here.

Editorial staff / oh