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Investitionen in die Verteidigung können das Wirtschaftswachstum durch Technologietransfer ankurbeln

Da Verteidigungsprogramme für die Staaten milliardenschwere Investitionen sind und umfangreiche Mittel langfristig zugewiesen werden, neigen die Regierungen dazu, von ausländischen Anbietern zu verlangen, dass sie die lokale Wirtschaft zumindest zum Teil an dem Vorhaben beteiligen. Dennoch ist die Beschaffung von Rüstungsgütern für die Sicherung der nationalen Verteidigung und Souveränität unerlässlich. Wenn diese Investitionen erfolgreich durchgeführt werden, können sie das Wirtschaftswachstum mit sozialen und technologischen Auswirkungen stimulieren.

Für global tätige Unternehmen, die ihre Wettbewerbsfähigkeit maximieren wollen, tragen langfristige Positionen und Partnerschaften auf lokalen Märkten häufig zu Kostensenkungen und verbesserten Durchlaufzeiten bei und fördern somit die Wachstumschancen.

Als globales Luft- und Raumfahrt- sowie Verteidigungsunternehmen hat Israel Aerospace Industries (IAI) sein Wachstum stets durch wichtige, strategische Zusammenarbeit mit regionalen Partnern aus Industrie und staatlichen Organisationen unterstützt. Diese Zusammenarbeit basiert auf dem Verständnis für die Bedürfnisse der Partner, den soliden Kernkompetenzen einer hochqualifizierten Belegschaft, technologischem Fachwissen und einem umfangreichen Produktportfolio, das auf dem geistigen Eigentum (Intellectual Property, IP) des Unternehmens beruht.

Eine Infrastruktur für den Erfolg

Bei vielen Beschaffungen im Verteidigungsbereich sind die anfänglichen Anschaffungskosten gleich hoch, manchmal sogar doppelt so hoch, wie die für die logistische Unterstützung, die während der jahrzehntelangen Laufzeit des Programms geleistet wird. Deshalb ist die Beschaffung von regionaler logistischer Unterstützung und Dienstleistungen hierbei ein wichtiger Bestandteil. Durch die Vergabe von Unteraufträgen für die Herstellung von Teilen und Komponenten oder die Einrichtung von Schulungsdiensten für die logistische Wartung und Unterstützung über die gesamte Lebensdauer des Projektes kontrolliert der Nutzer einen wichtigen Teil des Zeitplans und der Wertschöpfungskette.

Partnerschaften im Verteidigungsbereich beginnen grundsätzlich mit der Untersuchung der lokalen industriellen Basis, die oft interessante und attraktive Möglichkeiten für die Zusammenarbeit mit ortsansässigen Herstellern und Dienstleistern eröffnet. Der Aufbau einer umfassenden Geschäftsbeziehung kann jedoch viel Zeit in Anspruch nehmen und erhebliche Investitionen in Fähigkeiten sowie technologische Entwicklung erfordern. Durch die Entstehung strategischer Partnerschaften mit Regierungsorganisationen und Großunternehmen sowie durch die Beschaffung von Produkten und Dienstleistungen von kleinen und mittleren Unternehmen tragen Auftragnehmer dazu bei, Arbeitsplätze im Land zu sichern und die industrielle Infrastruktur für künftiges Wachstum zu entwickeln. Ein schrittweiser Übergang ermöglicht es den lokalen Partnerunternehmen, das Personal für den Umgang mit neuen Technologien vorzubereiten.

Technologietransfer in Etappen

Viele Länder versuchen, die Verteidigungsausgaben als Investition in die Weiterentwicklung der eigenen Fähigkeiten in den Bereichen Technologie und Technik zu nutzen. Das Tempo der Entwicklung hängt vom anfänglichen Niveau der technischen Fähigkeiten ab. Hochentwickelten Ländern genügt der Zugang zu neuer Technologie, während andere Länder gegebenenfalls eine umfassendere Vermittlung von entsprechenden Fähigkeiten benötigen, die sich über Jahre erstrecken kann. In einigen Fällen bietet der Aufbau einer regionalen Lieferkette und die logistische Unterstützung im Land einen erheblichen Vorteil für ein globales Unternehmen, das die Durchlaufzeit (Turn-Around-Time, TAT) für Reparaturen und Ersatzteile verkürzen möchte. Außerdem werden dadurch sowohl die betriebliche Flexibilität also auch die nationale Eigenständigkeit des Nutzers sichergestellt. Eine kurze TAT, die auf lokalen Lieferanten sowie lokalem Personal basiert, reduziert auch die Lieferkosten und schafft einen regionalen Pool von technischen Ausbildern und Trainern, um die Industrie auch zukünftig zu unterstützen.

Die Entwicklung der lokalen industriellen Basis und der Transfer von Fertigungstechnologien ermöglicht es den ortsansässigen Partnern, einen größeren Anteil an Verteidigungsprogrammen zu übernehmen und durch die regionale Produktion von strategischem Material, technischer Unterstützung und Systemwartungsdiensten Unabhängigkeit sowie Eigenständigkeit zu erlangen.

Ein evolutionärer Prozess

Solche Prozesse erfordern Engagement und Geduld auf beiden Seiten, denn die Vorteile der Partnerschaft können sich erst nach Jahren harter Arbeit einstellen. Durch die Auswahl des richtigen Geschäftspartners kann ein ausländisches Unternehmen den Kunden effizient ansprechen und das Risiko kultureller Differenzen minimieren. Der Zugang zu Know-how und die Beherrschung der Technologie sind wesentliche Faktoren, die das technologische Risiko verringern und das Vertrauen in das Gesamtprogramm stärken. Durch die Erhaltung der Rechte am geistigen Eigentum und die Gründung von Joint Ventures können die Unternehmen sowohl Technologie als auch Know-how mit ihren lokalen Partnern teilen und die eigenen Interessen wahren.

Durch die Vertiefung industrieller Kooperationen können regionale Partner ihren Anteil an gemeinsamen Programmen erhöhen, von der Montage von Teilen und Systemmodulen über die Herstellung ganzer Teilsysteme bis hin zur Systemintegration und -prüfung, so dass die Unternehmen die Verantwortung als Generalunternehmer übernehmen können. Die Zusammenarbeit geht oft über industrielle Partnerschaften, akademische Zusammenarbeit und die Gründung von Joint-Venture-Unternehmen hinaus und führt zu einem enormen Zuwachs an Arbeitsplätzen, akademischer Forschung sowie industriellen Fähigkeiten.

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