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Während der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine eine der wohl größten humanitären Katastrophen seit Ende des Zweiten Weltkrieges in Europa ausgelöst hat, tobt unter Ökonomen ein erbitterter Meinungsstreit, welche Sanktionen Deutschland als Reaktion hierauf wirtschaftlich selbst tragen kann. Im Zentrum der Debatte steht dabei ein vollständiges Energieembargo – einschließlich Gas.

Auf der einen Seite kam eine Ad-hoc-Stellungnahme der nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina vom 8. März 2022 zu dem Schluss, „dass auch ein kurzfristiger Lieferstopp von russischem Gas für die deutsche Volkswirtschaft handhabbar wäre.“ Zwar könnten sich Engpässe „im kommenden Winter ergeben“, mit einer Mischung aus Flüssiggasimporten (LNG), Regulierungsmaßnahmen bei den Übertragungsinfrastrukturen, einer temporären Steigerung der Kohleverstromung sowie EU-weiter Koordinierung „bestünde jedoch die Möglichkeit, (…) die negativen Auswirkungen zu begrenzen und soziale Auswirkungen abzufedern.“ Diese Einschätzungen wurden von modellbasierten Berechnungen des Wirtschaftswissenschaftlers Rüdiger Bachmann scheinbar unterstützt.

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