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Autonome Fahrzeuge zum Transport wichtiger Versorgungsgüter könnten der Schlüssel zur Verringerung des Schadensrisikos für Soldaten in Kampfgebieten sein, wie das britische Verteidigungsministerium (MoD) in einer aktuellen Meldung schreibt. Daher hat das Ministerium drei Unternehmen im Rahmen des Projektes Theseus Aufträge im Wert von jeweils 3 Millionen Pfund gegeben, um die Entwicklung autonomer Fahrzeuge zu beschleunigen, die für die Versorgung von Truppen im Kampfgebiet –  auf der so genannten „letzten Meile“ –  eingesetzt werden könnten.

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Im Rahmen des Projekts Theseus erforscht die britische Armee auch den Einsatz von Roboterhunden zur Unterstützung der Truppen in gefährlichen und komplexen städtischen Umgebungen. Hier zu sehen ist der SPOT von Boston Dynamics.
(Foto: UK MoD)

Den Angaben zufolge beauftragte die britische Armee die Future Capability Group (FCG) von Defence Equipment and Support (DE&S), der Beschaffungsabteilung des Verteidigungsministeriums, mit der Untersuchung potenzieller Lösungen für die autonome Versorgung. Mithilfe eine neuen Verfahrens habe die FCG mehr als 50 Anbieter streng bewertet, um die Aufträge dann an die Unternehmen Horiba Mira (Großbritannien), Marlborough Comms Ltd (Großbritannien) sowie Rafael (Israel) zu vergeben.

Im Rahmen des Theseus-Projekts soll festgelegt werden, welche Aufgaben auf der entscheidenden letzten Meile des Gefechtsfeldes automatisiert werden können. Diese Technologie soll den Angaben zufolge dazu dienen, die Armee der Zukunft umzugestalten. Dabei erhofft man sich, dass der Einsatz von selbstfliegenden und -fahrenden Luft- oder Bodenplattformen für die Lieferung von Gefechtsmaterial, Munition, Lebensmitteln und Treibstoff das Risiko für Soldatinnen und Soldaten verringern kann.

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Horabi Mira ist eines von drei Unternehmen – hier mit dem VIKING Multirole UAV Plattform – die von DE&S einen Entwicklungsauftrag erhalten haben. Das UGV VIKING bietet 750 kg Nutzlast und wird durch einen Hybrid-Antrieb angetrieben, dieser kann 20 km lautlos mit Batterien fahren und hat eine Reichweite von rund 200 km gesamt. Foto: UK MoD

Die Vergabe an die drei Unternehmen folgt auf eine erfolgreiche erste Untersuchungsphase durch den Defence and Security Accelerator (DASA) und das Defence Science and Technology Laboratory (Dstl).

Neben den Fahrzeugen sieht die Future Capability Group auch eine dynamische autonome Verarbeitung, Bestellung und Lieferung von Treibstoff, Lebensmitteln und anderen Vorräten als unerlässlich an, damit die Truppen über die „Leichtigkeit eines Lieferdienstes im Stil von Amazon“ verfügen könne.

Theseus ist ein zweijähriges Projekt des britischen Defence Transformation Fund. Im Rahmen des Vorhabens untersucht die britische Armee unter anderem den Einsatz von Roboterhunden zur Unterstützung der Truppen in gefährlichen und komplexen urbanen Umgebungen. Die Plattformen sollen in unwegsamem Gelände navigieren, bei der Lieferung von Versorgungsgütern helfen und Bomben untersuchen.

Redaktion / af