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Das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) will mit einer von General Atomics AeroTec Systems (GA-ATS) generalüberholten Maschine des Typs Do 228 elektrische Antriebstechnologien erproben, die einen Beitrag zur Klimaneutralität der Luftfahrt leisten können. Das als Forschungsflugzeug für die DLR vorsehende Do 228 hat dazu die Kennung D-CEFD und eine besonders prägnante Lackierung erhalten.

Die Maschine soll einer gemeinsamen Mitteilung von GA-ATS, DLR und des Industriepartners MTU Aero Engines zufolge am DLR-Standort Oberpfaffenhofen zu einem fliegenden Technologieträger ausgebaut werden. In einem ersten Projekt wollen das DLR und MTU AeroEngines einen der beiden konventionellen Antriebsstränge durch einen elektrischen 600kW-Antriebsstrang ersetzen, dessen Energieversorgung durch eine Brennstoffzelle erfolgt.

Das Forschungsflugzeug wird nach der Unternehmensmitteilung im gemeinsamen Technologievorhaben von DLR und MTU anfänglich zum Test einzelner Systemkomponenten verwendet und später umfangreich für die Erprobung des gesamten von MTU entwickelten elektrischen Antriebs modifiziert. Ziel ist die Entwicklung eines luftfahrtgeeigneten, elektrischen Antriebsstrangs (Power-Line) mit Flüssigwasserstoff als Energieträger und allen erforderlichen Zusatzsystemen wie beispielsweise der Kühlung (Cooling-Line).

Beim umfangreichen Umbau des Flugzeuges wird das linksseitige Turboprop-Triebwerk entfernt und durch einen Elektroantrieb ersetzt. Den nötigen Strom für den Antriebsstrang liefern Brennstoffzellen, die im Rumpf untergebracht sind. Ebenso befindet sich dort ein Tank, der den nötigen Wasserstoff für den Betrieb der Brennstoffzelle bereitstellt.

Brennstoffzellen verursachen mit Ausnahme von Wasser keine Emissionen und zeichnen sich durch einen hohen Wirkungsgrad aus. Dabei erzeugen diese allerdings viel Wärme, weshalb die Entwicklung eines effizienten Kühlsystems ebenfalls entscheidend ist.

Die Beschaffung der Do 228 und die Forschungsarbeiten werden vom Bayerischen Staatsministerium für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie (StMWi) und dem Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) gefördert.

Den Erstflug des fliegenden Labors „Do 228“ D-CEFD peilen die Partner Mitte der Dekade an. Zuvor sind umfangreiche Bodentests und Vorerprobungen nötig.

Editors / gwh