Print Friendly, PDF & Email

Bei der International Defence Industry Fair (IDEF), die am 17. August  in Istanbul beginnt, stellt der türkisch/britische Militärfahrzeughersteller FNSS Defence Systems aus der Radpanzerbaureihe Pars (Leopard) eine Version für Spezialkräfte vor.

Wie FNSS mitteilt, hat das Präsidium der Verteidigungsindustrie (SSB) das minengeschützte 6×6 Pars IV SOV (Special Operations Vehicle) bestellt, das derzeit Qualifizierungstests unterzogen wird.

Das allradgetriebene und an Vorder- und Hinterachse lenkbare 26-Tonnen-Fahrzeug wird von einem Euro-III-Dieselmotor angetrieben, dessen Leistung auf rund 400 kW geschätzt wird. Automatisches Getriebe und hydropneumatische Einzelradaufhängung sind weitere mobilitätbestimmende Merkmale. Neben Fahrer und Kommandant sind mindestens zwei Bediener für die beiden unabhängigen fernbedienbaren Waffenstationen erforderlich. Verfügbare Bewaffnung für die zweiachsig stabilisierten Stationen sind Maschinengewehre ab 7,62 mm bis zur 40-mm-Granatmaschinenwaffe. Mit einem anderen Turm ist auch eine 20-mm-Kanone möglich.

Das Fahrzeug ist auf hohem Level gegen Bedrohungen durch Beschuss, Minen und Ansprengungen (IED) geschützt. FNNS nennt als Vergleichsmaßstab die MRAP-Fahrzeuge (Mine Resistant Ambush Protected), die in den USA ab 2007 eingeführt wurden und die lange als der Maßstab für Schutz galten. Flächige Schutzelemente werden ergänzt durch ein Schutznetz gegen Panzernahbekämpfungswaffen (z.B. RPG).

Elektronische Missionsausstattung unterstützt die sichere Routenplanung, stellt Befehls- und Kontrollfunktionen bereit und ermöglicht schnelle Zielerfassung und -bekämpfung auch bei mehrfacher Bedrohung. Dank des hohen elektronischen und optischen Situationsbewusstseins können die Besatzungen den Kräften vor Ort effektive Feuerunterstützung bieten. Das spezielle Design des Fahrzeugs ermöglicht eine optische Situationswahrnehmung mit mehr als 180 Grad für den Fahrer und das Personal im vorderen Teil des Fahrzeugs. Die elektronische Infrastruktur der neuen Generation bietet laut Herstellereine 360-Grad-Situationswahrnehmung für alle Teammitglieder.

Die ersten Pars IV SOV sollen noch in diesem Jahr an die türkischen Streitkräfte ausgeliefert werden.

Gerhard Heiming