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Bei 26 mittleren Transporthubschraubern CH-53GS/GE soll das Selbstschutzsystem modernisiert werden. Einen entsprechenden Vertrag haben jetzt  das Bundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr (BAAINBw) und Airbus Helicopters geschlossen. (ESuT.de berichtete.)

Bei Bedrohung durch einen Emitter aus dem elektromagnetischen Spektrum (Radarwellen, Laser, UV-Licht) werden je nach vorgenommener Einstellung durch die Crew manuelle oder automatische Gegenmaßnahmen eingeleitet, um den sich annähernden Flugkörper vom Luftfahrzeug abzulenken. Dies kann entweder durch Flugmanöver oder durch Täuschmittel erfolgen, die Hitze ausstoßen oder Radarwellen stören.

Modernisierungsbedarf besteht in unterschiedlichem Umfang bei Radar- und Laserwarnern, der Flugkörperwarnanlage, den Anzeige- und Bedienelementen sowie bei der Anbindung der Bodenstation zur Missionsvor- und nachbereitung an die Datenbanken der Bundeswehr. Der Vertrag enthält die Lieferung von Bodenprüf- und Testgerät inkl. Schulungen auf das neue System.

Bezüglich der Ergonomie im Cockpit wurde in Abstimmung mit der Bundeswehr eine Platzierung der Bedienelemente wie in der GA-Variante umgesetzt, um durch eine weitgehende Vereinheitlichung im Notfall eine einfachere und schnellere Reaktion durch die Crew zu ermöglichen.

In der vorab beauftragten Designphase mit Airbus Helicopters als Hauptauftragnehmer wurde zusammen mit der Bundeswehr und den Lieferanten, allen voran Elisra, Hensoldt und Airbus Defence and Space, nach ca. eineinhalb Jahren bereits im Februar 2021 das sog. „Critical Design Review“ erfolgreich abgeschlossen – im Zeit-, Qualitäts- und Kostenrahmen.

Zur Risikominimierung war durch den Auftraggeber vorgegeben, obsolete Komponenten des Selbstschutzsystems durch moderne, aber marktverfügbare Produkte zu ersetzen, die Integration in den Hubschrauber CH53G zu qualifizieren und nach erfolgter Zulassung auch in Serie auf alle CH53-GS/GE-Varianten zu bringen.

Die Modernisierung der Selbstschutzanlagen erfolgt im Military Support Centrum (MSC) in Donauwörth, welches auch im Wesentlichen für die Betreuung der weiteren militärischen Hubschrauberflotte in Deutschland verantwortlich ist.

Die CH-53GS ist das derzeitige Arbeitspferd im taktischen Lufttransport bei Einsätzen der Bundeswehr. Dabei wurden allein in Afghanistan bis Anfang 2021 insgesamt ca. 23.000 Flugstunden geflogen. Durch die eingeleitete Erneuerung des Selbstschutzsystems, das in den 1990er Jahren integriert wurde, ist der taktische Lufttransport der Bundeswehr in Einsätzen mit Hilfe der CH-53GS/GE weiterhin gewährleistet. Die Hubschrauber sollen Anfang der 2030er Jahre vom Schweren Transporthubschrauber (STH) abgelöst werden, wenn dieser dann kommt.

Gerhard Heiming