Es ist schon viel geschrieben und gesagt worden über die Rückkehr der Bundeswehrsoldaten aus Afghanistan. Nach einem Einsatz von knapp 20 Jahren fand sich niemand aus der politischen wie militärischen Führung dieses Staates, der die Rückkehrer auf dem Fliegerhorst in Wunstorf begrüßt hätte. Es ist eine extrem schwache Argumentation, wenn man sich darauf beruft, die Soldaten hätten dies nicht gewollt. Das heißt aber: Eigentlich hätte man sich eine solche Begrüßung also vorstellen können, sonst hätte man die Soldaten ja gar nicht gefragt. Die Bundeswehr ist eine Armee in der Demokratie, aber keine demokratische Armee. Selbst wenn man ein Meinungsbild einholt, hat dieses keinen Beschlusscharakter. Entscheidungen in der Bundeswehr sind Führungsentscheidungen, keine Mehrheitsentscheidungen.
Über die öffentliche Wirkung der Abstinenz ist alles gesagt. Verteidigungsministerin
Annegret Kramp-Karrenbauer und Generalinspekteur Eberhard Zorn müssen auch die
Binnenwirkung im Auge haben. Dieser Nicht-Empfang demotiviert die Soldatinnen und
Soldaten, die sich in diesen Einsatz eingebracht haben, und auch diejenigen, für die ein
Auslandseinsatz ansteht. Soldatinnen und Soldaten haben oft das Gefühl, sie würden von der Gesellschaft nicht wertgeschätzt. Gilt das jetzt sogar für die eigene Führung?
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