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Alfa Laval Marine Systems hat eine Testanlage für Brennstoffzellen als Hilfsenergiequelle auf Schiffen im Test und Training Center in Aalborg/Dänemark in Betrieb genommen. Das System nutzt kohlenstoffneutrales, erneuerbares Methanol als Brennstoff für einen sauberen Betrieb ohne Partikelemissionen. Methanol ist einer der vielversprechendsten nicht fossilen Kraftstoffe. Er kann aus Biomasse, Biogas und Abfall gewonnen werden.

Die eingesetzte Hochtemperatur-Protonen-Austauschmembran (High Temperature Proton Exchange Membrane – HTPEM)-Technologie von Blue World Technologies hat eine höhere Toleranz gegenüber thermischen Wechselbelastungen als andere Brennstoffzellentechnologien. Damit eignet sie sich gut für die flexible Stromerzeugung z.B. für Aggregate. Der „Brennstoff“ Methanol einer HTPEM Zelle ist einfacher zu handhaben wie das Wasserstoffgas einer klassischen Niedertemperatur Brennstoffzelle, das unter bis zu 700 bar Hochdruck gespeichert wird. Als flüssiger Treibstoff hat Methanol noch den Vorteil, dass er leicht gelagert und mit minimalen Änderungen der vorhandene Tankstellen-Infrastruktur genutzt werden kann.

Ziel der gemeinsamen Tests ist es, mit dem technologischen Ansatz der HTPEM-Brennstoffzellenlösung eine hocheffiziente und kostengünstige und gleichwohl realistische Alternative zu verbrennungsbasierten Lösungen für den Einsatz in der Schifffahrt zu schaffen. Dennoch wird für den Einsatz an Bord von Schiffen eine mit Verbrennungstechnologien vergleichbare Lebensdauer erwartet. Der Testaufbau hat eine Leistung von 200 kW und soll durch ein modulares Design bis zu einer Leistung von 5 MW (= 5.000 kW) skalierbar sein.

Das vom dänischen Energy Technology Development and Demonstration Program (EUDP) finanzierte Projekt ist ein Gemeinschaftsprojekt zwischen dem Brennstoffzellenhersteller Blue World Technologies, Alfa Laval und den Schiffseignern DFDS, Maersk Drilling und Hafnia.

Wolfgang Gelpke