Print Friendly, PDF & Email

Das schwedische Heer erhält weitere 127 hochgeländegängige geschützte Führungs- und Transportfahrzeuge BvS10. Die schwedische Militärbeschaffungsbehörde FMV hat mit BAE Systems einen 166-Millionen Euro-Vertrag über die Produktion und Lieferung dieser Fahrzeuge im Zeitraum von 2022 bis 2024. Hergestellt werden die Fahrzeuge bei BAE Systems Hägglunds in Schweden.

Der schwimmfähige BvS10 besteht aus zwei Fahrzeugteilen auf jeweils zwei Ketten, die über das verbindende Knickgelenk gelenkt werden. Die Besatzung – in der vorderen Kabine vier, in der hinteren Kabine acht Soldaten – ist gegen Beschuss und Ansprengungen geschützt. Die vier breiten Ketten und die große Bodenfreiheit ermöglichen den übergangslosen Betrieb auf festem oder sumpfigem Boden und in Gewässern. Bei rund 16 Tonnen Gesamtgewicht (beladen) beträgt der spezifische Bodendruck nur etwa die Hälfte der meisten Gefechtsfahrzeuge. Damit kann der BvS10 in Gebieten – Felsen, Berge, bei Schnee, in Sümpfen und arktischen Umgebungen – operieren, die für andere Fahrzeuge und oftmals auch für Soldaten zu Fuß nicht erreichbar sind. Das modulare Design des BvS10 ermöglicht die Anpassung an sich ändernde Missionsanforderungen.

Schweden erhöht mit dieser Bestellung den Bestand an BvS10 auf 277 Fahrzeuge. Daneben betreibt Schweden mehrere tausend Bv206D und Bv206S, die auf einen Entwurf aus den 1970er Jahren zurückgehen. Laut BAE Systems sind mehr als 10.000 Fahrzeuge in über 40 Länder verkauft. Zu den Betreibern der BvS10 gehören Österreich, Frankreich, die Niederlande, Schweden und das Vereinigte Königreich, die das Fahrzeug bereits bei Missionen in Afghanistan, Zentralafrika, auf dem Balkan und im Nahen Osten eingesetzt haben.

Der jetzt erteilte Lieferauftrag steht nicht im Zusammenhang mit dem Beschaffungsprojekt Collaborative All-Terrain Vehicle (CATV), mit dem Deutschland, Großbritannien, die Niederlande und Schweden unter schwedischer Projektführung einen Nachfolger für die Bv206 und BvS10 suchen. Deutschland und die Niederlande haben ihren Bedarf auf 140 bzw. 124 Fahrzeuge ab 2024 beziffert.

Gerhard Heiming