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Das von American Rheinmetall Vehicles geführte Team, das ein Angebot einer Variante des Schützenpanzers Lynx KF41 für das US-Heer erarbeiten und eventuell später die Produktion übernehmen soll,  ist durch eine mit L3Harris vereinbarte Kooperation verstärkt worden. Der Lynx KF41 nimmt am Wettbewerb für ein neues optional bemannten Kampffahrzeugs (OMFV) in den USA teil. Es geht darum, rund 4.000 Bradleys zu ersetzen.

Zurzeit entwickelt das Army Futures Command die militärischen Forderungen unter Berücksichtigung von Beiträgen der Industrie. Nach der Ausschreibung sollen Mitte des Jahres fünf Bewerber ausgewählt werden, die binnen 15 Monaten einen digitalen Entwurf des zukünftigen Gefechtsfahrzeugs abliefern sollen.

Um die Chancen im Wettbewerb zu verbessern, stellt Rheinmetall das „Team Lynx“ auf, das u.a. Unternehmen aus den USA am Projekt beteiligt. Bisher gehören zum US Industry Team neben anderen führenden US-Rüstungsunternehmen Raytheon Technologies und Textron Systems. Mit L3Harris stößt jetzt ein Spezialist für Fahrzeug‐Missionssysteme und Cyber‐Security‐Lösungen zum Team, der den offenen modularen Systemansatz (Modular Open System Architecture, MOSA) des Lynx realisieren soll.

MOSA ermöglicht die plattform‐ und domänenübergreifende Gleichheit von Teilen und Subsystemen, um einfache und kostengünstige Upgrades zu ermöglichen. In den Design‐Ansatz fließen die bewährten Technologien und Erfahrungen aus den L3Harris‐Programmen und Aktivitäten rund um die Bestrebungen der U.S. Army zu modularen, offenen Systemarchitekturen für Luft- und Landplattformen ein.

Der seit 2018 bekannte Schützenpanzer Lynx KF41 beginnt sich immer mehr auf dem Rüstungsmarkt durchzusetzen. 2020 hat Ungarn als erstes Land 218 Lynx bestellt. Die ersten 46 Fahrzeuge sollen bis Anfang 2023 ausgeliefert werden. In Australien gehört der Lynx KF41 zu den zwei ausgewählten Fahrzeugen, die bis Ende 2021 einem Auswahltest unterzogen werden. Im Projekt Land 400 Phase 3 sollen bis zu 450 Panzer unterschiedlicher Konfiguration beschafft werden. In Tschechien sollen 200 Schützenpanzer beschafft werden. Eine für Anfang 2021 in Aussicht gestellte Entscheidung steht noch aus. In der Slowakei ist der Lynx als erstes Fahrzeug bei der Marktsichtung vorgestellt worden. Bis Ende 2021 wird die Auswahl für die Beschaffung von rund 50 Schützenpanzern erwartet.

Gerhard Heiming