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Besteht Grund zur Beunruhigung? Beim deutsch-französischen „Jahrhundertprojekt“ FCAS, dem Kampfflugzeugsystem der 6. Generation für die 2040er Jahre und folgende, kann man das wohl sagen. Nicht weil es so komplex, technologisch herausfordernd, kostspielig und langfristig angelegt ist. Das werden die Ingenieure der Hi-Tech-Industrie in beiden Ländern schon hinbekommen. Was von Frankreichs Armeeministerin Florence Parly als „irreversibler Schritt zu europäischer Stärke“ gepriesen wird, droht einem großen Missverständnis zum Opfer zu fallen oder, sagen wir, Fehleinschätzungen, die auch etwas mit einem Mangel an strategischer Übereinkunft zu tun haben.

Will Berlin mit diesem Projekt tatsächlich diesen „irreversiblen Schritt zu europäischer Stärke“ tun? Und wäre dieser Schritt tatsächlich die unterstellte, befürchtete Abkehr von den USA, was in Paris auch von höchster Stelle immer wieder bestritten wird? Sind die Deutschen tatsächlich die „wirklichen Freunde“, mit denen man ein solches Projekt nur wagen kann, wie Parly sich jüngst vor deutschem Publikum äußerte? Oder fürchten diese vor allem um ihr Geld, wie der „Spiegel“ aus Kreisen der deutschen Rüstungsindustrie kolportiert, wo als Reaktion auf die Worte der Pariser Ministerin die profunde Einschätzung verbreitet wird: „Jetzt wird’s teuer für Deutschland.“ Als ob es nicht ohnehin teuer wäre!

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