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Wie kann die Energieversorgung der Welt klimaneutral gesichert werden? In der energiepolitischen Diskussion spielen die erneuerbaren Energien eine große Rolle. Immer wieder kommt aber auch Wasserstoff als Energieträger ins Gespräch.

Sicherheitspolitisch bedeutsam ist, dass ausreichend Energie ohne zu große Abhängigkeit von anderen Staaten gewonnen werden kann. Kann dies mit Wasserstoff gelingen?

Wasserstoff ist – wie auch elektrische Energie – keine Primärenergie. Um Wasserstoff zu gewinnen, bedarf es beachtlicher Anstrengungen, die ihrerseits auch Energie verbrauchen.

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Erneuerbare Wasserkraft-Wertschöpfungskette (Quelle: GIS 2020)

Bei der Gewinnung von Wasserstoff als Energieträger muss also darauf geachtet werden, dass nicht gerade der Prozess der Gewinnung Umweltschäden verursacht. Wasserstoff muss also z. B. durch erneuerbare Energie wie Sonnen- oder Windenergie gewonnen werden, damit kein Kohlendioxid entsteht.

Großer deutscher Bedarf

Der deutsche Energiebedarf ist beachtlich. Nach den Planungen will Deutschland 2030 fünf Gigawatt Elektrolysekapazitäten schaffen – weitere fünf sollen bis 2035 dazukommen.

Dabei geht die Bundesregierung bis 2030 derzeit von einem Wasserstoffbedarf von 90-110 Terrawattsunden (TWh) aus. Der langfristige deutsche Wasserstoffbedarf beläuft sich bis 2050 auf nicht weniger als jährlich 1.800-2.500 TWh. Zum Vergleich: Die gesamte deutsche Stromproduktion im Jahr 2019 lag bei 511 TWh und der Anteil von Erneuerbaren Energien bei 243 TWh. Aus den erwähnten Gründen wird dies nicht allein in Deutschland produziert werden können. Der Bundesverband der Deutschen Industrie geht davon aus, dass um das Jahr 2050 jährlich rund 340 Terawattstunden importiert werden müssen – was dem derzeitigen Umfang des gesamten deutschen Kraftwerkeparks entspricht, wenn man ihn so umfangreich einsetzen will wie geplant.

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