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Die Münchner Sicherheitskonferenz 2021 passte nicht in das Schema bisheriger Treffen unter dieser Überschrift. Sie dauerte nur rund vier Stunden, hatte eine dichte Agenda, diente aber hauptsächlich einem Zweck: US-Präsident Joe Biden sollte und wollte ein Signal setzen, dass er mit Europa wieder eng und offen zusammenarbeiten will.

Darauf sollten dann die Regierungschefs aus Deutschland, Frankreich und Großbritannien sowie die EU-Kommissionpräsidentin und der EU-Ratspräsident antworten. Es war aber keine Dialog-Veranstaltung. Die Staatslenker gaben ihre Statements ab. Eine direkte Reaktion aufeinander war nicht vorgesehen. In „normalen“ Sicherheitskonferenzen ist das schon mal anders. Zwar kommt da auch manch ein Redner nur für seinen Auftritt in den Bayerischen Hof und zieht sich nach der Rede wieder zurück. Jetzt aber gab es schon die Möglichkeit für Diskussionen gar nicht. Das war auch so geplant – es sollten im Wesentlichen Statements sein. Nur wenige Fragen waren möglich.

Auch die Fragesteller waren eng begrenzt, die sogenannten jungen Sicherheitskonferenz-Teilnehmer, die sich, wie es scheint, in den letzten Jahren zu einem internationalen Netzwerk zusammengeschlossen haben, hatten Fragerecht. Einige waren ausgewählt worden, um virtuell Fragen zu stellen. Das funktionierte gut, machte aber deutlich, dass es in diesem Februar nicht darum ging, dass möglichst viel hochrangige Funktionsträger miteinander diskutierten. Die vielen Anfragen von Abgeordneten und anderen Würdenträgern, die die Organisatoren der Sicherheitskonferenz erreichten, wurden schon im Vorfeld abgelehnt.

Weltweite Zuhörerschaft

Noch etwas war neu: Die Übertragung im Netz und über TV-Stationen hat zu einer Explosion der Zuhörer geführt. Diese Münchner Sicherheitskonferenz wurde in Deutschland vom Nachrichtensender Phoenix übertragen, allerdings nur bis nach den Reden von Biden, Merkel und Macron. Dann schaltete Phoenix zu Gedenkfeier wegen des Jahrestags des Hanauer Anschlags um. Die britische BBC und der US-Sender NTV übertrugen ebenfalls.

Ein medialer Coup gelang dem langjährigen Vorsitzenden der Sicherheitskonferenz, Botschafter Wolfgang Ischinger, mit der „MSC Special Edition 2021“, der digitalen Kurzkonferenz am 19. Februar 2021 (Fotos: MSC)

Und die Münchner Organisatoren boten an, das gesamte Programm im Internet zu verfolgen. So wissen die Organisatoren nicht, wie viele Zuhörer diese besondere Konferenz 2021 hatte. Es können mehrere Millionen gewesen sein.

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