Die Zukunft zieht keine Wartemarke, sie will aktiv gestaltet werden. Unser Staat ist hier gefordert, um nicht in Sackgassen stecken zu bleiben. Reformen sind notwendig, damit wir unsere gewohnte Sicherheit und unseren erarbeiteten Wohlstand beibehalten können. Alle staatlichen Bereiche sind dabei betroffen, so auch die Verteidigung. ES&T gibt in den nächsten Ausgaben eine Reihe von Diskussionsimpulsen für ein Reformjahrzehnt.
Die Ausgangslage ist vielschichtig: Refokussierung auf die Landes- und Bündnisverteidigung aufgrund der sicherheitspolitischen Veränderungen in den letzten Jahren, Veränderung von Konfliktbildern durch hybride Bedrohungen sowie bereits jetzt versuchte Einflussnahmen im Informations- und Cyberraum. Gleichzeitig eine Pandemie-Lage, bei der gesamtstaatliches und multinationales Handeln in einem enormen Maße gefordert sind. Die Liste ließe sich fortsetzen. Wie kann sich Deutschland auf diese Herausforderungen einstellen? Welche Optionen bestehen für das Gestaltungsfeld Verteidigung? Ein erster Blick auf fünf Bereiche, die in den kommenden Ausgaben vertieft werden.
Strategie
Gerade in volatilen, ungewissen, komplexen und mehrdeutigen Szenarien bedarf es konkreter Ziele. Aber: Genauso wie ohne Ziel jeder Weg der Falsche ist, führt uns eine reine Maßnahmenorientierung ins Hintertreffen. Dabei müssen Ziele im politischen Raum formuliert werden und dann in die Verwaltung hineinstrahlen. Und dieser Logik folgend: Wenn es in der Politik gelingt, sich querschnittlich über fachpolitische und organisatorische Grenzen hinaus aufzustellen und evidenzbasierte sowie wirkungsorientierte Ziele zu formulieren, wird sich dies auch auf die Verwaltung auswirken. Die Vernetzung in Sicherheitsthemen könnte so vorangetrieben werden. Gibt es also Anpassungsbedarfe an unserer Sicherheitsarchitektur und wie könnte beispielsweise der bestehende Bundessicherheitsrat so ausgerichtet werden, dass er die tatsächlichen hybriden Bedrohungen adressiert?
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