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In der Dekade von 2010 bis 2020 hat das Deutsche Heer 3.388 Soldaten ausländischer Streitkräfte an seinen Bildungs- und Ausbildungseinrichtungen ausgebildet. Dies hat die Bundesregierung in der Antwort auf eine Parlamentsanfrage dem Bundestag mitgeteilt. 1.093 Soldaten kamen aus Streitkräften von Staaten, die nicht Mitglieder der EU und der NATO sind. An den Bildungs- und Ausbildungseinrichtungen der Luftwaffe sind nach dieser Information 91 ausländische Soldaten, davon 78 aus Nicht-EU- und Nicht-NATO-Staaten, ausgebildet worden. Bei der Marine sind  2.652 Soldaten, davon 314 aus Nicht-EU- und Nicht-NATO-Staaten, an den Bildungs- und Ausbildungseinrichtungen ausgebildet worden.

Die Bundesregierung machte keine Angaben darüber, welche Nicht-NATO-Staaten Soldaten zur Ausbildung nach Deutschland geschickt haben. Sie macht geltend, dass das aus diplomatischen Gründen nicht möglich sei. Damit ist auch nicht nachvollziehbar, aus welchen Staaten, die politisch problematisch sind, Lehrgangsteilnehmer entsandt worden sind. Da die Bundeswehr nach fünf Jahren die Namen und Unterlagen über die Lehrgangsteilnehmer vernichtet, wie sie in der Parlamentsantwort mitteilt, ist auch nicht feststellbar, welchen Weg die in Deutschland ausgebildeten Soldaten in den Streitkräften ihres Heimatlandes genommen haben.

Nicht nur in den zentralen Ausbildungseinrichtungen der Teilstreitkräfte sind Soldaten aus sog. Drittländern ausgebildet worden. Auch in den Einrichtungen der des ABC-Abwehr, der Logistik, bei der Verifikation, bei der Information, der Informationstechnik und beim Geoinformationswesen wurden nach Angaben der Bundesregierung in gleichen Zeitraum weitere 1.442 ausländische Soldaten, davon 529 aus Nicht-EU- und Nicht-NATO-Staaten, ausgebildet. Die Bundeswehr-Universitäten in Hamburg und München haben, so die Information an das Parlament, 312 ausländische Soldaten besucht, 130 von ihnen aus Nicht-Eu- und Nicht-NATO-Staaten.

Rolf Clement