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Ungeachtet der Turbulenzen im Wettbewerb zu Beschaffung und Betrieb eines neuen Schwerlasthubschraubers für die Bundeswehr, baut Lockheed Martin zusammen mit Rheinmetall das unterstützende Industrieteam weiter aus. Das bestehende Teaming-Agreement wurde erneuert. Mit Aufnahme der Reiser Simulation und Training wird die Simulationskompetenz des Teams – insbesondere bei Simulationsangeboten und der technischen Ausbildung des Wartungspersonals – gestärkt.

Das Team unterstützt den Hersteller der CH-53K in der Angebotsphase. Die Teammitglieder tragen mit eigenen Leistungsangeboten für die Produktions- und die Betriebsphase dazu bei, den schweren Transporthubschrauber CH-53K bestmöglich zu betreiben und instandzuhalten.

Die Bundeswehr hatte den 2019 begonnen Wettbewerb im September 2020 gestoppt, weil nach ihrer Auffassung die Angebote von Lockheed Martin (CH-53K Stallion) und Boeing (CH-47 Chinook) den finanziellen Rahmen sprengten. Stattdessen werden auf Regierungsebene technische und wirtschaftliche Informationen für einen möglichen Direktkauf eingeholt. Ein solcher Direktkauf könnte später via Foreign Military Sales (FMS) realisiert werden. Die Angebote werden im Preis sicher deutlich niedriger sein als die bisher vorliegenden Komplettangebote, weil typischerweise nur Basisversionen angefragt werden. Damit bleiben kostentreibende Sonderwünsche außen vor. Allerdings müssen wesentliche Teile wie Ausbildungseinrichtungen und logistische Unterstützung im Betrieb getrennt in Auftrag gegeben werden.

Sobald die Informationen ausgewertet sind und ein Weg zur Beschaffung eingeschlagen wird, muss die Bundeswehr das weitere Vorgehen öffentlich machen, spätestens mit der Vorlage einer 25-Mio-Euro bei den Fachausschüssen des Deutschen Bundestages. Eine solche Vorlage ist in den bekannten Listen für 2021 nicht aufgeführt.

Gerhard Heiming