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Mit Auslieferung der letzten aktiven Schutzsysteme (Active Protection System, APS) Trophy Ende 2020 ist die Ausstattung für vier Panzerbrigaden (Armored Brigade Combat Team, ABCT) der U.S. Army und des U.S. Marine Corps komplett. 2018 hatte die U.S. Army für insgesamt 336 Kampfpanzer (KPz) Abrams mit einem Finanzansatz von umgerechnet mehr als 400 Millionen Euro Trophy APS bei Leonardo DRS und Rafael bestellt. Die Auslieferung hatte im September 2019 begonnen. Für die Unterstützung des Betriebs wurde ein ergänzender Vertrag über knapp 160 Millionen Euro abgeschlossen.

Trophy überwacht das Gefechtsfeld mit Radar-Sensoren, erkennt anfliegende Projektile und klassifiziert sie. Eine erkannte Bedrohung wird verfolgt und der optimale Bekämpfungspunkt bestimmt. Die Besatzung wird gewarnt und das ankommende Geschoss mit einem Splitterkegel (Multiple Explosively Formed Projectile, MEFP) neutralisiert, bevor es eine für Besatzung und Plattform eine Gefahr wird. Zum Abwehrspektrum gehören Panzerabwehrraketen, Flugkörper und Hohlladungsgeschosse (High Energy Anti-Tank, HEAT) einschließlich Nahbekämpfungswaffen wie z.B. raketenangetriebene Granaten (Rocket Propelled Grenades, RPG).

Israel setzt Trophy bereits seit rund zehn Jahren auf ihren Merkava IV Kampfpanzern und seit fünf Jahren auf den Namer Schützenpanzern ein. Rafael verweist auf 5.000 erfolgreiche Einsätze und mehr als eine Million Betriebsstunden für Trophy APS bei den israelischen Streitkräften.

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Die Bundeswehr hat Anfang 2019 ankündigt, Trophy für die Ausstattung von 17 Kampfpanzern Leopard 2 A7 zu bestellen. Diese sollen bei der NATO-Speerspitze VJTF 2023 eingesetzt werden. Über den Fortschritt dieser Maßnahme gibt es keine Erkenntnisse. Die Auslieferung müsste aber in diesem Jahr beginnen, damit die Truppe genügend Zeit für die Ausbildung an dem neuen System hat. Das Vorhaben steht auf der Agenda für 25-Mio-Euro-Vorlagen im erstem Halbjahr 2021. Damit könnte die Auslieferung in diesem Jahr beginnen, und die Truppe hätte gerade noch genügend Zeit für die Ausbildung an dem neuen System.

Gerhard Heiming