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Die Schweizer Armee will einen Gedenkort für Armeeangehörige schaffen, die im Militärdienst ihr Leben verloren haben, sowie für Zivilpersonen, die als Folge eines Militärunfalls verstorben sind. Wie die Bundesregierung der Schweiz am 3. November mitteilte, wurde dafür ein Wettbewerb gestartet. Der zentrale Gedenkortes soll auf dem Gelände des Armee-Ausbildungszentrums Luzern errichtet werden. Er soll 2021 konzipiert und 2022 gebaut werden. Die Eröffnung ist für Ende 2022 vorgesehen.

Seit Übertragung der „Verfügung über das Bundesheer“ von den Kantonen an den Bund 1874 sind zahlreiche Armeeangehörige im Dienst gestorben. Zivilpersonen sind infolge von Militärunfällen ums Leben gekommen. Bis heute fehlt der Schweiz ein zentraler Ort, an dem kollektiv und in würdiger Weise an diese Personen erinnert wird.

Die armasuisse Immobilien veranstaltet nun im Namen der Schweizer Armee einen Ideenwettbewerb im offenen Verfahren für die Errichtung eines solchen Gedenkortes. Das Verfahren unterliegt den Bestimmungen des öffentlichen Beschaffungswesens. Durch die Zusammenarbeit mit Experten aus den Bereichen Kunst- und Architektur soll der Gedenkort eine breite Abstützung und Anerkennung erhalten.

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Im Sinne eines Kollektivdenkmals wird beim Armee-Ausbildungszentrum Luzern (AAL) ein symbolischer Ort des Respekts, der Dankbarkeit, des Andenkens und der Versöhnung entstehen. Es ist der Armee ein Anliegen, ihrer Verstorbenen an einem zentralen Ort gedenken zu können. Gedenkfeiern, Andachten und gemeinsame Abschiedszeremonien können bislang nur dezentral durchgeführt werden. Es geht darum, an die Menschen zu erinnern, die sich täglich – auch zu Friedenszeiten – für die Sicherheit der Schweiz eingesetzt und die dieses Engagement mit dem eigenen Leben bezahlt haben. Als Standort der höheren militärischen Führungsausbildung ist das Armee-Ausbildungszentrum ein Begegnungsort für Berufs- und Milizpersonal der Armee und der Zivilgesellschaft. Es ist öffentlich zugänglich, zentral gelegen und bietet mit der angrenzenden Parkanlage eine respektvolle Atmosphäre.

Im Rahmen des Ideenwettbewerbs können die Teilnehmenden bis Ende Januar 2021 ihre Konzeptideen einreichen. Die von einer dann tagenden Jury ausgewählten Vorschläge sollen bis im Juni 2021 ausgearbeitet werden. Das Siegerprojekt soll dann  umgesetzt werden. Die Jury setzt sich aus Vertretern aus den Bereichen Kunst, Architektur und Denkmalpflege sowie aus Vertretern der Armee zusammen. Stadt und Kanton Luzern sind in die Projektierung eng einbezogen und unterstützen das Vorhaben.

Andrè Forkert