Gast-Kommentar: Ein Preis – viele Botschaften
Ekkehard Griep
Es besteht kein Zweifel: Dieser Preis ist verdient. Angesichts von 690 Millionen hungernden Menschen weltweit, von denen 250 Millionen von akutem Hunger bedroht sind, leistet das Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen (WFP) Bewundernswertes, das an Sisyphus denken lässt. Die nach eigenen Angaben größte humanitäre Organisation weltweit, hat im Jahr 2019 rund 97 Millionen Menschen in 88 Ländern versorgt und damit Unterernährten und unverschuldet Hungernden das Leben gerettet. Tagtäglich sind 5.600 Lkws, fast 100 Flugzeuge und 30 Schiffe für das Programm unterwegs, um Nahrung zu liefern – eine gigantische logistische Operation. In einer Zeit, die durch andere Schlagzeilen beherrscht wird – Klimarisiken, Biodiversitätsverluste, Pandemiebekämpfung, friedliche Proteste gegen autoritäre Regime – hat das Nobelkomitee einen Akteur gewürdigt, der kaum als Preisträger erwartet wurde.
Dabei wirkt dieser Nobelpreis in recht verschiedene Richtungen.
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