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Und wieder putscht das Militär. Diesmal in Mali, wieder einmal. Dabei galt dieses Land der nordafrikanischen Sahelzone einmal als Hoffnungsträger für die Entwicklung einer demokratischen Staatlichkeit im nachkolonialen Afrika. Aber was bedeutet schon „demokratische Entwicklung“? Dies ist der vierte Putsch in der ehemaligen französischen Kolonie seit der Unabhängigkeit 1960, aber es hat auch wiederholt durch demokratische Wahlen erzeugte Wechsel an der Spitze des Staates gegeben. Daraus erwuchs die Hoffnung.

Seit im Jahr 2012 islamistische und separatistische Tuareg-Milizen den Norden des Landes überrannten und nur eine militärische Intervention Frankreichs den Zusammenbruch des Staates verhinderte, ist es mit der Hoffnung vorbei. Die Unfähigkeit der malischen Armee und der politischen Führung des Landes, für Sicherheit zu sorgen, hat die Fundamente dieses Staates und das Vertrauen in seine Führung untergraben. Korruption der Eliten und eine von einem Imam geführte Oppositionsbewegung taten ein Übriges, um die Ergebnisse der jüngsten Parlamentswahlen im April 2020 infrage zu stellen.

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