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Ein multinationaler Transportverband wird jetzt zunächst am Fliegerhorst Wunstorf in der Nähe von Hannover eingerichtet. Das Aufstellungsteam hat in der vergangenen Woche seine Arbeit aufgenommen. Als erste Nation neben Deutschland ist Ungarn mit einem technischen Offizier in Wunstorf vertreten. Den Startschuss für den neuen Verband gaben der Inspekteur der Luftwaffe, Generalleutnant Ingo Gerhartz, und sein ungarischer Amtskollege, Generalmajor Nándor Killián, am 17. September 2020 in Wunstorf. Weitere Nationen sollen an diesem gemeinschaftlichen Lufttransportprojekt mitwirken.

Die Bundeswehr hatte die ursprüngliche Bestellung von 60 A400M nun auf 53 Flugzeuge reduziert, 13 mehr als der gesunkene und finanzierbare Bedarf. 2017 entschied das Verteidigungsministerium, diese 13 A400M an einem weiteren A400M-Standort in Lechfeld zu stationieren. Seitdem hat die Luftwaffe die Grundlagen für den multinationalen Transportverband (MNAU) erarbeitet. Mit der Aufstellung des Stabs wurde jetzt der erste Schritt zur Realisierung getan.

Der internationale Verband wird später nach Lechfeld verlegt, wo die Bundeswehr auf dem modernisierten Stützpunkt zehn A400M als Nukleus des multinationalen Transportflugzeugverbands stationieren will. Die Mitglieder des MNAU sollen neben Personal auch eigene A400M-Flugzeuge mit eigener Hoheitskennung in den Verband zu integrieren. Ziel ist es, dass beispielsweise deutsche A400M Personal und Material der Partnerländer transportieren und umgekehrt. Aber nicht nur der reine Lufttransport ist eine Aufgabe der MNAU. Die Möglichkeit der Luftbetankung über Zentraleuropa ermöglicht allen MNAU-Mitgliedsländern, an internationalen Übungen wie zum Beispiel den Multinational Air Group Days (MAGDAYs) teilzunehmen, ohne aufwändig Personal und Material auf anderen Flugplätzen für den Übungszeitraum zu stationieren.

Gerhard Heiming