Belgien hat unbemannte Flugsysteme (Remotely Piloted Aircraft Systems – RPAS) vom Typ MQ-9B SkyGuardian in den USA gekauft. Die US-Regierung hatte das Geschäft im Rahmen eines Foreign Military Sales (FMS) bereits im März 2019 genehmigt. Dieses Programm ermöglicht Rüstungsgeschäfte auf der Basis von Regierungsabkommen. Der nun geschlossene Vertrag umfasst vier Systeme der Drohne der Klasse MALE (Medium Altitude Long Endurance), zwei feste Bodenkontrollstationen (Ground Control Station – GCS) sowie Ersatzteile und Service. Die Lieferungen werden voraussichtlich bis zum 31. März 2024 abgeschlossen sein. Der Wert des Auftrags umfasst 188,9 Millionen US-Dollar. In dem Antrag für das FMS-Programm erklärte Belgien, den SkyGuardian für Aufklärung, Überwachung, Zielerfassung und Aufklärung (ISTAR) zur Unterstützung von nationalen Operationen oder im Rahmen von Einsätzen für die NATO, die Vereinten Nationen und anderen Koalitionspartnern einsetzen zu wollen.
Das System
Das System ist mittlerweile in einer Reihe von Varianten lieferbar. Einige sind zum Beispiel speziell für die Nutzung über Wasser ausgelegt. GA-ASI entwickelt auch ein Detect and Avoid-System zur Verkehrsüberwachung im zivilen Luftraum. Im Dezember 2019 fanden entsprechende Demonstrationsflüge in Griechenland statt.
Die Flugzeugzelle bietet unter jedem Flügel drei Hartpunkte für externe Nutzlasten, ein inneres Paar, das jeweils für eine Last von 680 kg zugelassen ist, zwei mittlere (340 kg) und zwei äußere (68 kg). Der Predator B kann unterschiedlichste Missionsnutzlasten tragen, darunter EO/IR, Synthetic Aperture Radar (SAR), maritimes Multi-Mode-Radar, elektronische Überwachungsmaßnahmen (ESM), SIGINT, Laser sowie Waffen.
Zu den spezifischen Sensoren, die mit dem MQ-9 Reaper verbunden sind, gehören das GA-ASI AN/APY-8 Lynx SAR/Boden-Flugzielanzeiger-Radar; das L-3 Wescam 14TS EO/IR oder das Raytheon AN/AAS-52 Multispektral-Zielsystem (MTS-B) sowie Modus-IV-Identifikation, Freund-&Feind-Erkennung und ESM. Hinzu kommen Systeme zur luftgestützten Signalaufklärung (Nutzlast von Northrop Grumman), Lynx Block 20A-Radare mit synthetischer Apertur, oder Leonardos SAGE EW-Überwachungssystem.
Im Bereich der Waffen kann der MQ-9 Reaper bis zu 16 AGM-114P Hellfire-Raketen tragen, oder zwei lasergelenkten GBU-12 Paveway II-Bomben, GBU-38 500 lb (230 kg) Varianten der Joint Direct Attack-Munition sowie Mischladungen. Weitere Waffen werden gerade integriert oder zertifiziert. Die britische Protector RG Mk1 z.B. kann je drei MBDA Brimstones pro Waffenstation aufnehmen.
Weltweite Nutzer der GA-ASI RPAS
Die Drohnen von General Atomics Aeronautical Systems Inc (GA-ASI) werden von der US-Luftwaffe, dem US-Heer, dem Marine Corps, dem Department of Homeland Security und der NASA betrieben. Neben Belgien wird auch Australien die MQ-9B beschaffen. In Europa werden Systeme der MQ-9 Familie in unterschiedlichen Versionen bereits durch die Luftwaffen Italiens, Großbritanniens, Frankreichs und Spaniens genutzt. Die Niederlande haben das System 2018 ebenfalls bestellt und warten auf deren Zulauf.
André Forkert
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