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Erneut wird ein Waffensystem in einem Video präsentiert. Rheinmetall veröffentlichte ein Video, das ein mobiles bodengebundenes Luftverteidigungssystems (Mobile Ground Based Air Defense – GBAD) integriert auf einem Boxer zeigt. Rheinmetall nennt es Oerlikon Skyranger 35.

https://www.youtube.com/watch?time_continue=6&v=-NCyYVSEp2s&feature=emb_title

Der Oerlikon Skyranger 35 ist ein neues Flugabwehrsystem, das gegen Luftziele auf kurze und sehr kurze Entfernungen sowie gegen Bodenziele eingesetzt werden kann. Es erinnert in der Grundkonfiguration sehr an den mittlerweile ausgephasten Flugabwehrkanonenpanzer Gepard, der für lange Zeit einen Eckpfeiler der Flugabwehr des Heeres der Bundeswehr und anderer Staaten bildete.

Der Skyranger ist mit modernen Such- und Verfolgungssensoren (X-Band) sowie elektro-optischen Sensoren ausgestattet, die eine nahtlose 360°-Luft- und Bodenüberwachung sowie präzise Feuerleitdaten liefern. Hinzu kommen Komponenten zur elektronischen Kriegführung. Zur Bekämpfung ist ein 35mm x 228 cal. Oerlikon Revolvergeschütz Mk3 integriert. Das System ermöglicht eine schnelle, autonome Überwachung von Räumen sowie die Zielbekämpfung und den Empfang von extern zugewiesenen Zielen. Der Skyranger kann Zieldaten von (externen) 2D- als auch von 3D-Suchradaren empfangen und verarbeiten. Dadurch können abgesetzte Radare genutzt und der Schutz des Systems und der Besatzung erhöht werden.

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Foto: Rheinmetall

Als Mobilitätsplattform wird der Boxer genutzt. Der Skyranger 35 kann sowohl gegen ankommende Raketen, Mörsergeschosse, aber auch gegen Drohnen eingesetzt werden, einschließlich sehr niedriger, langsamer und kleiner Quadrocoptern oder tieffliegender Flugzeugen.

Damit geht Rheinmetall einmal mehr eigene Wege, denn parallel arbeitet die Firma gemeinsam mit Saab an einem weiteren System. Auch dieses ist für den Nah- und Nächstbereichsschutz gedacht und basiert auf der Boxer Plattform. Als Bewaffnung wird hier aber RBS 70NG (lasergesteuerte Rakete mit einer effektiven Reichweite von 9 km) und als Sensor das Radar Giraffe 1X (100 km Reichweite) genutzt. Das Fahrzeug soll die Fliegerabwehr in der Bewegung sicherstellen und damit die Fähigkeitslücke schließen, die seit der Außerdienststellung der Geparden besteht. Laut Saab wäre z.B. ein Fahrzeug pro Kompanien denkbar, dank des Boxer Fahrmodules könnte es den hochmobilen Kampftruppen überall hin folgen. Die integrierte Waffenstation verfügt über vier abschussbereite RBS 70NG.

André Forkert