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Ein Feldlager als eine Art der stationären Unterbringung im Einsatz wird durch Spezialpioniere geplant, aufgebaut, betrieben und zurückgebaut. Da es bis zu 18 Monate an einem Ort verbleibt und der Truppe somit über längere Zeit als Basis für ihre Auftragserfüllung dient, muss es sorgfältig geplant, zweckmäßig platziert und professionell aufgebaut, betrieben und gewartet werden.

Damit dies gelingt, sind Spezialpioniere in einer frühen Phase des Einsatzes in die Festlegung der Raumordnung und die Standortwahl möglicher Feldlager einzubinden. Die Erkundung eines Feldlagers beginnt bereits lange bevor ein Fuß auf den möglichen Ausbauort gesetzt wird. Mit Hilfe geodätischer Informationen, die ausgewertet und verglichen werden müssen, wird bereits an der Karte eine engere Auswahl möglicher Standorte erarbeitet. Dabei spielen auch taktische Erfordernisse eine maßgebliche Rolle, da der beste Feldlagerstandort nichts taugt, wenn er der Truppe nicht die Erfüllung ihres Auftrages ermöglicht.

Das Feldlagermaterial der Spezialpioniere ist für das Erreichen eines hohen Autarkieniveaus ausgelegt und konzipiert. Dennoch kommt kein Feldlager auf Dauer ohne Versorgung aus. Insbesondere in der Phase des Auf- und Abbaus sind große Mengen Material, Container und Fahrzeuge zu bewegen. Daher ist eine leistungsfähige Verkehrsanbindung mit Alternativen stets anzustreben. Als logistische Schätzgröße ist davon auszugehen, dass für jeden Soldaten/jede Soldatin im Einsatz ein bis 1,5 20-Fuß-Container transportiert werden müssen. Hierbei wird natürlich das Material des Feldlagers rechnerisch auf die Belegungszahl umgelegt. Dennoch ist diese Schätzgröße vielfach bestätigt und für eine erste logistische Aufwandsabschätzung hinreichend genau.

Die enorme Menge an Containern und Material, die für den Aufbau eines Feldlagers benötigt wird, muss zeitgerecht vorher im Depot kommissioniert und auf die Reise geschickt werden. Üblicherweise wird Feldlagermaterial gefahren und verschifft, da die schiere Menge die vorhandenen Lufttransportkapazitäten übersteigt. Ausnahme bildet das sogenannte Feldlager luftverladbar modular (FLM) welches speziell für den Lufttransport ausgelegt wurde. Es ist überwiegend zeltbasiert und beansprucht deutlich weniger Transportraum. Da es weniger robust ist, wird es üblicherweise nicht länger als sechs Monate eingesetzt und zeitnah durch robusteres Feldlagermaterial ersetzt.

Das Feldlager luftverladbar modular, kurz FLM, ist vorwiegend zeltbasiert und in Bezug auf Gewicht und Volumen für den Lufttransport optimiert. Während normales Feldlagermaterial in der Regel containerbasiert und aufwendig zu transportieren ist, kann das FLM relativ schnell in den Einsatz verlegt und aufgebaut werden. Es bietet damit besonders reaktionsschnellen Kräften schnell Unterbringung im Einsatz und trägt damit zur Erhöhung der politischen Handlungsfähigkeit bei.

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