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In den aktuellen Bedrohungsszenarien muss damit gerechnet werden, dass Heeresverbände im Einsatz verstärkt aus der Luft angegriffen werden könnten. Das war bei Einsätzen im Rahmen internationaler Friedensmissionen keine so konkrete Gefahr. Jetzt, da die Landes- und Bündnisverteidigung wieder strukturbestimmend ist, müssen diese Bedrohungen ausgeschaltet oder zumindest minimiert werden.

Diese Bedrohungen sind komplexer geworden und entwickeln sich technologisch rasch fort. Den Herausforderungen zum Schutz und zur Abwehrwirkung in diesem Bereich ist nur durch das Zusammenwirken aller Kräfte der Luftverteidigung der Bundeswehr sowie der NATO mit einem Mix von Systemen mit unterschiedlichen, sich ergänzenden Fähigkeiten zu begegnen. Das Heer ist derzeit, aber auch in Zukunft stark abhängig von Unterstützungsleistungen, vor allem durch die Luftwaffe.

Heeresflugabwehr

Bis 2012 hatte das Heer eigene Heeresflugabwehrtruppen, um sich auf dem Gefechtsfeld gegen feindliche Luftangriffe, auch beweglich, zu schützen. Dieses erfolgte ergänzend zur Integrierten Luftverteidigung der NATO und von Fähigkeiten der eigenen Luftwaffe. Die Heeresflugabwehr hatte den Auftrag, die eigenen Kräfte sowie Einrichtungen gegen Aufklärung sowie Bedrohungen aus der Luft im niedrigen und mittleren Flughöhenebereich zu schützen. Dieses geschah durch den begleitenden Einsatz in beweglich geführten Operationen und durch Raumschutz.

Dafür standen bis in die 1990er Jahre auf Divisionsebene je ein Regiment der Heeresflugabwehrtruppe mit Flugabwehrkanonenpanzer Gepard auf Kampfpanzer Leopard 1 A4 (bis 2010) sowie auf Korpsebene ein Regiment mit Flugabwehrraketenpanzer Roland auf Schützenpanzer Marder (bis 2005) zur Verfügung. Im Verbund mit Luftlandetruppen und für die schnelle Verlegung in Auslandseinsätze wurde ab 2001 das leichte Flugabwehrraketensystem Ozelot auf Wiesel 2 genutzt.

Mit Änderung der Einsatzaufträge und weltweiten Stabilisierungseinsätzen traten andere Fähigkeiten in den Vordergrund. Ein neues System Flugabwehr des Heeres als Teil des Gesamtsystems Flugabwehr der Bundeswehr wurde auf den Schutz von Kräften, Objekten und Einrichtungen im Einsatz gegen neuartige Bedrohungen, daneben weiterhin auf die herkömmliche Flugabwehr ausgerichtet.

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