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Das Rapid Capabilities and Critical Technologies Office (RCCTO) der U.S. Army lässt zu Erprobungszwecken einen Hybrid-elektrischen Antrieb (Hybrid Electric Drive, HED) in einen Schützenpanzer Bradley einbauen. Die Army will – gestützt auf ein Entwicklungsprogramm – die Effektivität von Kampffahrzeugen und das Angebot an elektrischer Leistung im Fahrzeug erhöhen. Damit soll die Basis zur Integration zukünftiger Technologien ausgebaut und die Mobilität auf dem Gefechtsfeld verbessert werden.

BAE Systems wird in Zusammenarbeit mit Qinetiq in einem 28-Millionen Euro-Auftrag ein HED-System in einen M2/M3 Bradley integrieren. Der Bradley dient als Erprobungsträger für die Entwicklung der Leistungs- und Energieversorgungsarchitektur sowie für die Evaluierung der Auswirkung auf die Mobilität. Von der Nutzung des HED wird eine höhere verfügbare elektrische Leistung im Bordnetz des Kampffahrzeugs erwartet. Daraus sollen positive Effekte auf Mobilität, Wirksamkeit und Reichweite entstehen, die insgesamt die operativen Fähigkeiten des Fahrzeugs steigern sollen. Hierzu gehört auch die sich aus dem HED ergebende verbesserte Basis für drive-by-wire, das den Einstieg in automatisiertes Fahren ermöglichen kann.

Schlüsselkomponente des HED ist das von Qinetiq entwickelte elektrische Cross Drive Getriebe (Modular E-X-Drive), das als Lenkgetriebe die Antriebsenergie auf Ketten verteilt und auch die bei Kurvenfahrt notwendige Energieübertragung von der inneren auf die äußere Kette ermöglicht. Qinetiq hat das Getriebe in zahlreichen Mustereinbauten in Kettenfahrzeugen erprobt und in Labor- und Fahrtests Leistungsnachweise erbracht sowie Sicherheitszertifizierungen erhalten.

Die Integrationsarbeiten werden noch in diesem Sommer beginnen.

Gerhard Heiming