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Technologien aus Kampfflugzeugen können für Handwaffen genutzt werden. Eine neue Feuerleitvisier-Produktreihe macht diese Technologie jetzt verfügbar. Ursprünglich wurde es zur Abwehr brennender Flugdrachen entwickelt, mit der Terroristen Felder in Brand stecken. Mit dieser Smash genannten Produktreihe können sowohl statische als auch bewegliche Ziele auf über 300 Meter bekämpft werden. Der Schütze beobachtet durch das Visier das Gefechtsfeld, wobei das Gerät bereits die Zielaufklärung unterstützt und potentielle Ziele kennzeichnet. Erkannte Ziele kann der Schütze über einen Schalterdruck markieren (Lock-on-Modus). Das Feuerleitsystem Smash der israelischen Firma Smart Shooter behält das markierte Ziel einprogrammiert und berechnet sowohl dessen Bewegungen als auch die der Waffe. Der Schütze kann dann den Abzug drücken. Das System löst den Schuss erst aus, sobald die Wahrscheinlichkeit hoch genug ist, dass das markierte Ziel getroffen wird. Mit einer „One Shot – One Hit“-Funktion ermöglicht es die schnelle Neutralisierung von bemannten oder unbemannten Bedrohungen..

Die israelische Firma ist jetzt offiziell von der U.S. Army ausgewählt und vom U.S.-Verteidigungsministerium (DoD) als einer von drei zugelassenen Anbieter von Counter-small Unmanned Aircraft Systems (C-sUAS)-Lösungen anerkannt worden. In der Vergangenheit hatte die U.S. Army mehr als drei Dutzend Counter-UAS (C-UAS) Systeme verifiziert. Grundlage der Beurteilung für zukünftige Systeme waren u.a. Wirksamkeit, Nutzbarkeit, Tragfähigkeit und Integration.

 

Smart Shooter

Die Smash-Familie der Feuerleitlösungen von Smart Shooter ist in der Lage, die Zieldaten einer breiten Palette von EO-, HF- und Radarsensoren zu nutzen und mit anderen C-UAS-Systemen zu kombinieren. Das System lässt sich mit leichten Modifikationen praktisch mit jeder infanteristischen Langwaffe nutzen. Das System bringt Präzisionsraketenzielalgorithmen und fortschrittliche elektro-optische Verarbeitungsfähigkeiten in die Infanterie ein und ermöglicht die Schaffung eines mikro-taktischen Netzwerks zwischen den eingesetzten Smash-Einheiten.

Smash kombiniert elektrooptische Hardware mit eingebetteter Bilderkennungssoftware und einem ballistischen Rechner. Nach Angaben des Herstellers kann das System für den Tag- und Nachtkampf genutzt werden und bietet verschiedenen Modi: Drohnenmodus, Zielerkennung, Lock & Track, Aufnahme (Foto, Video) – z.B. für trainingstechnische Nachbesprechungen oder juristische Zwecke. Das System wirkt bei der Positionsstabilisierung mit, kann gegen statische und dynamische Ziele eingesetzt werden und hilft dem Schützen, Ziele vor verschiedenen Hintergründen eindeutig zu lokalisieren. Auch Drohnen können erkannt und verfolgt werden. Inspiriert von der Raketen-Lock-On- und Kampfflugzeug-HUD-Technologie schließt Smash mehrere Fehler der Schützen aus, z.B. falsches Zielen, Reißen am Abzug, Verkanten sowie falsches Abschätzen von Entfernungen und Vorhalt.

Neben der U.S. Army will auch die U.S. Air Force mit dieser Lösung in Zukunft den Schutz von festen Objekten wie Häusern, Feldlagern oder Stellungen gegen Drohnen sicherstellen. Auch in Deutschland wird das System bei Spezialkräften getestet.

André Forkert