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Die Bundeswehr und die Industrie haben konkrete Schritte zur Erhöhung der Einsatzbereitschaft des Schützenpanzers Puma auf durchschnittlich 50 Prozent in der zweiten Jahreshälfte 2020 vereinbart. Das bedeutet, dass von den 200 im Heer verfügbaren Fahrzeugen im Mittel der zweiten Jahreshälfte 100 Puma einsatzbereit sein sollen. Zu diesem Zweck haben Bundeswehr und Industrie eine Zielvereinbarung geschlossen. Dort werden Aufgaben, die nötig sind, um die Einsatzbereitschaft zu erhöhen, beschrieben und Prioritäten festgelegt. Die Selbstverpflichtung und persönliche Bindung haben für die Bundeswehr der Abteilungsleiter Ausrüstung im Verteidigungsministerium, Vizeadmiral Carsten Stawitzki, und der Kommandeur „Deutsche Anteile Multinationale Korps/Militärische Grundorganisation“ im Kommando Heer, Generalleutnant Stephan Thomas, sowie für die Industrie der Vorstandsvorsitzende von Rheinmetall, Armin Papperger, sowie der Vorsitzende der Geschäftsführung von Krauss-Maffei-Wegmann, Frank Haun, unterschrieben.

Dieser Schritt war notwendig geworden, weil im fünften Jahr der Nutzung des Schützenpanzers Puma, des Hauptwaffensystems der Panzergrenadiere, die Einsatzbereitschaft immer noch bei unbefriedigenden 30 Prozent liegt. Als Grund gibt das Bundesverteidigungsministerium u.a. die unzureichende Ersatzteillage an, die durch das schwierige Timing der Bestellung hervorgerufen worden sei. Eine ausgleichende Umlaufreserve gibt es bisher noch nicht. Gegenmaßnahmen haben bisher keine durchschlagende Wirkung erzeugt.

Die Beteiligten haben betont, dass dieser ambitionierte Plan nur mit einem gemeinsamen, partnerschaftlichen Kraftakt zu bewältigen ist, der über die klassische Zielgeber-Zielnehmer-Konstellation hinausgeht. Jeder müsse seinen Beitrag leisten.

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Im Laufe diesen Jahres wird die Auslieferung des letzten der 350 bestellten Puma erwartet. Um den Schützenpanzer Marder vollständig ablösen zu können, ist die Beschaffung eines 2. Loses Puma eine Option, die das Heer verfolgt. Für eine Losgröße von 210 Schützenpanzer scheint die Finanzierung möglich. Jetzt kommt es darauf an, schnell eine Entscheidung zu treffen, damit die bestehenden Produktionslinien weiter genutzt werden können.

Gerhard Heiming