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Das neue Raketenwerfer-System mit acht Werferrohren für die Panzerabwehrlenkrakete Spike NLOS (Non line of sight, NLOS) nimmt an der Ausschreibung zum neuen polnischen Jagdpanzer-Programm „Ottokar-Brzoza“ teil. Mit einer Reichweite von 32 km ist Spike NLOS die Variante der Spike-Familie, die am weistesten entfernten Ziele treffen kann. Spike NLOS ist eine gelenkte Panzerabwehrrakete (Anti-Tank Guided Missile, ATGM) der 5. Generation. Eine moderne elektro-optische Lenkeinheit mit Infrarotsucher und Kommunikation über Glasfaser vermeidet Laseremission, Radarsignale oder GPS-Abhängigkeiten und ermöglicht die passive Zielbekämpfung.

Das neue System basiert auf einem eigenständigen Mehrzweck-Raketenwerfer, der auf jeder aktuellen oder zukünftigen polnischen Plattform wie dem schwimmfähigen Schützenpanzer BWP-1, dem gepanzerten Personentransporter KTO Rosomak oder dem zukünftigen Infanteriekampffahrzeug Borsuk integriert werden kann. Die Spike NLOS-Trägerrakete ist  kompatibel mit den anderen Mitgliedern der Spike-Familie. In den polnischen Streitkräften werden Spike LR und Spike LR2 eingesetzt, so dass die Einheit die vorrätigen Spike-Geschosse desselben Trägersystems nutzen kann.

Mit dem Ottokar-Brzoza-Programm sollen die polnischen Streitkräfte einen mit ATGM ausgerüsteten Jagdpanzer erhalten, womit sich auch Ziele außerhalb des Sichtbereiches bekämpfen lassen. Ein genauer Zeitplan ist noch nicht bekannt.

Dorothee Frank