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Moskau und Ankara haben sich nach Angaben der Nachrichtenagentur RIA Novosti auf die Lieferung eines zweiten Loses mit vier S-400-Luftverteidigungssystemen geeinigt. Im vergangenen Jahr schloss Russland den ersten Liefervertrag über die Lieferung von vier S-400 Einheiten an die Türkei im Wert von 2,5 Milliarden US-Dollar ab. Damals war schon von weiteren Optionen die Rede.

„Wir haben nun einen Vertrag über die Lieferung eines zweiten Loses von S-400“, sagte Ismail Demir, Leiter des Sekretariats der türkischen Verteidigungsindustrie. Nach seinen Worten beabsichtigt die Türkei, die S-400 trotz der Verzögerung durch die Coronavirus-Pandemie in Betrieb zu nehmen. Die Lieferungen des S-400 begannen in 2019 und lösten eine Krise in den Beziehungen zwischen der Türkei und den USA aus. Damals hatte die US-Regierung die Türkei aufgefordert, statt der russischen Systeme die amerikanischen Partriot-Luftverteidigungssysteme zu erwerben, mit der Drohung, andernfalls den Verkauf der neuesten F-35-Kampfflugzeuge an die Türkei zu verzögern oder sogar zu stornieren sowie Sanktionen gemäß dem CAATSA (Gesetz zur Bekämpfung von Amerikas Gegnern durch Sanktionen) zu verhängen. Ankara weigerte sich allerdings, Zugeständnisse zu machen und setzte die Verhandlungen über ein weiteres Los von S-400 fort.

Igor Laskin