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Die Bekanntgabe des bevorzugten ausführenden Auftragnehmers für die Eröffnungsphase des Australischen Land 159 Programms wird in Kürze erwartet.

Land 159 (L159) ist das nächste Kleinwaffenersatzprojekt (L159 Small Arms Replacement) für die australischen Streitkräfte, das ab 2022 geplant ist. Es soll zusammen mit dem L4108 Heavy Weapons Replacement (auch: L4108 Direct Fire Support Weapons Replacement) für eine deutlich höhere Letalität sorgen. Dieses berührt natürlich auch direkt das Thema Integriertes Soldatensystem (L125-4) sowie Munition und Ausbildung/Training.

Bis 2030 sollen alle diese Maßnahmen abgeschlossen sein und ineinandergreifen.

L159 und L4108 umfassen unter anderem:

  • Neue Handwaffen
    • Gewehre
      • Sturmgewehre
      • Shotguns
      • Maschinengewehre in den Kalibern leicht, mittel und schwer
      • Scharfschützengewehre für kurze, mittlere und lange Reichweiten
    • Pistolen
    • Personal Defence Weapons (PDW), Pistolen oder Maschinenpistolen
    • Direct Fire Support Weapon (DFSW) für kurze, mittlere und lange Reichweiten
  • Granaten
  • Mörser (Light Weight)
  • Granatwerfer (Light Weight)
  • Command Detonated Munitions
  • Waffenstationen (Remote Weapon Systems, RWS)
  • Loitering Munitions
  • Weniger-Letale-Waffen/Munition
  • Breaching & Entry Fähigkeiten
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Grafik: Australian Department of Defence

Insgesamt müssen 21 Waffensysteme damit in die Soldatensysteme, Battle Management Systeme (BMS), Trainingssysteme oder auch Fahrzeuge integriert werden. Mit den neuen Waffen ist natürlich auch die entsprechende und modernisierte Munition zu beschaffen. Diese Beschaffungen werden auf drei Tranche aufgeteilt. Tranche 1 Lieferungen ab Ende 2022/Anfang 2023, Tranche 2 ab 2025 und Tranche 3 ab 2027. Zwischen dem 2020 und Anfang 2022 findet dann zuvor die Evaluation statt.

Ab Mai 2020 sollen schon erste Nachtsichtsysteme und -optiken beschafft werden.

 

Drei mögliche Anbieter

Drei Bieter haben ihre jeweiligen Vorschläge vorgelegt, dies umfasst die Lieferung sowie die lebenslange Unterstützung der kommenden Systeme. Bei den drei Anbietern handelt es sich um Babcock Australia, Nioa sowie Thales Australien. Die australischen Streitkräfte legen bei der Beschaffung viel Wert darauf, die heimische Wirtschaft zu unterstützen und/oder einen Technologie-Transfer zu erwirken.

Weitere Punkte neben der Produktion im Inland sind unter anderem, wie wird die versprochene Leistung bewertet, die Einhaltung der Lieferketten – auch in Krisenzeiten, z.B. während Corona.

André Forkert