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Zehn Jahre nach Beginn der Entwicklung hat in Australien die Einführung des geschützten 4×4 Mehrzweckfahrzeugs Hawkei in die Truppe begonnen. Nach einer ausgedehnten Testphase übergab Thales Australia die ersten Fahrzeuge aus dem Serienanlauf dem 1. Bataillon des Royal Australian Regiment.

Der Hawkei gehört zu den ersten Fahrzeugen, die im Hinblick auf umfassende Unterstützung von aktuellen und zukünftigen C4I-Systemen ausgelegt wurden. Leistungsfähige, GVA-konforme Fahrzeugelektronik-Architektur, ausreichend Platz und elektrische Leistung an Bord gehören zu den diesbezüglichen Merkmalen.

Das Fahrzeug in der Zehn-Tonnen-Klasse – davon drei Tonnen Nutzlast – wird von einem 200 kW M16 Turbo-Diesel von Steyr über ein Acht-Gang-Automatikgetriebe von ZF angetrieben und kann eine Höchstgeschwindigkeit von 130 km/h erreichen. Der integrierte Schutz der als V-förmiges Monocoque ausgeführten Kabine liegt über Level 1 nach STANAG 4569 und kann durch Add-on Schutzelemente von Plasan erhöht werden. Für die vorgesehenen fünf Varianten (Führung, Verbindung, Spezialkräfte, Grenzschutz und Cargo) werden Zwei- und Viertürer-Versionen gebaut, in denen drei bzw. fünf Soldaten transportiert werden können. Für die Bewaffnung ist entweder eine Ringlafette oder eine fernbedienbare Waffenstation vorgesehen. Der Hawkei kann mit Hubschraubern CH-47 als Außenlast transportiert werden.

2015 hatte die Australische Regierung im Rahmen des Projekts Land 121 Phase 4 den 1,2 Milliarden Euro Liefervertrag über 1.100 Hawkei und 1.058 Anhänger mit Thales Australia abgeschlossen.

Zum Projekt Land 121 gehören auch die Phase 3A, in der die Daimler AG 2.146 G-Klassen verschiedener Ausführungen geliefert hat und die Phase 3B, mit 2.707 schweren und mittleren Lkw von Rheinmetall MAN Military Vehicles (RMMV) zum Teil mit geschützten Führerhäusern. Weitere mehr als 1.000 Logistik-Lkw liefert RMMV in der Phase 5B des Projekts.

Charakteristik der Varianten:

Variante Anzahl Türen Merkmale
Führung 4 Fernbedienbare Waffenstation, 12,7 mm bis 40 mm
Verbindung 4 Fernbedienbare Waffenstation, 12,7 mm bis 40 mm
Spezialkräfte 4 Waffenlafetten vorn, hinten und auf dem Dach, letztere auch fernbedienbar
Grenzschutz 4 Radar, zusätzliche Überwachungs- und Kommunikationssysteme
Cargo 2 Pickup, Ladefläche für NATO Standard Palette und Tricon (1/3 ISO 20 ft Container)

 

Gerhard Heiming