Print Friendly, PDF & Email

Das US-Außenministerium hat die Lieferung von 25 schweren Bergepanzern M88A2 Heavy Equipment Recovery Combat Utility Lift and Evacuation System (HERCULES) an Marokko genehmigt. Der Kongress muss der Transaktion noch zustimmen.

Für einen Teil der Lieferung werden möglicherweise überholte M88A1 verwendet. Marokko hat neben den Bergepanzern um umfangreiches Peripheriegerät wie Waffen, Funkgeräte, Munition, Fahrersichtgeräte, Ersatzteile und Simulatoren gebeten. Hinzu kommt logistische Unterstützung und Unterstützung bei der Einführung der Geräte durch Personal der Regierung oder des Herstellers BAE Systems.

Marokko erhält Bergepanzer M88A2 mit umfangreichem Zubehörpaket (Foto: BAE Systems)

Marokko will mit den Bergepanzern die eigene Panzertruppe für Aufgaben in der Heimatverteidigung und zur Abwehr regionaler Bedrohungen stärken. Zu den schweren Fahrzeugen der marokkanischen Streitkräfte gehören u.a. 384 Kampfpanzer Abrams M1 A1SA und M1 A A2S und 335 Panzerhaubitzen M109.

Der Bergepanzer M88A2 geht zurück auf den M88, der in den 1960er Jahren in die US-Streitkräfte und – als Bergepanzer 1 – in die Bundeswehr eingeführt wurde. In der Bundeswehr wurde er durch die Bergepanzer 2 (auf Basis Leopard 1) und Bergepanzer 3 (auf Basis Leopard 2) abgelöst.

In den USA (sowie Ägypten, Australien und dem Irak) wurde ab Ende der 1990er der M88A2 eingeführt mit Anpassung der Leistungsfähigkeit an die Anforderungen aus dem Betrieb mit den Kampfpanzern M1 Abrams. Kennzeichen ist der A-Mast für den Kran mit 35 Tonnen Hubkraft. Um die Last zu drehen, muss der gesamte Panzer gedreht werden. Bei einem Eigengewicht von 70 Tonnen wird der M88A2 von einem 783 kW-Dieselmotor angetrieben. Die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 56 km/h.

Im vergangenen Jahr hat die U.S: Army BAE System mit der Entwicklung der Variante M88A3 beauftragt, die ab 2022 in die Erprobung gehen sollen. Der dann 78 Tonnen schwere Bergepanzer mit einer zusätzlichen Laufrolle erhält ein 1.000-kW-Triebwerk und wird für Bergung und Abschleppen der schwersten Gefechtsfahrzeuge der U.S. Army zugelassen.

Gerhard Heiming