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Nach monatelangen Protesten musste der greise Staatspräsident Algeriens Abd al-Aziz Bouteflika im vergangenen Jahr sein Vorhaben aufgeben, ein fünftes Mal zu kandidieren. Die Militärführung zwang ihn zum Rücktritt. Doch nach der Präsidentschaftswahl im Dezember wollen die Proteste nicht enden. Durch den Tod des Armeechefs ist nun Bewegung in das Militär gekommen.

Bei seinem Rücktritt am 2. April 2019 war Bouteflika 82 Jahre alt, saß von Schlaganfällen gezeichnet im Rollstuhl, konnte keine Termine mehr wahrnehmen und sich nur noch undeutlich artikulieren. Armeechef General Ahmed Gaïd Salah war 79, der Vorsitzende des Oberhauses, Abdelkader Bensalah, 77 Jahre alt. Sonderregelungen z.B. für das Militär ermöglichten es, besonders verdiente Führer über die Pensionsgrenze im Amt zu belassen. Damit wurden natürlich Seilschaften gestärkt. In einem Land, in dem 61 Prozent der Bevölkerung jünger als 35 Jahre alt sind, stieß diese Altersdiskrepanz auf immer größeres Unverständnis.

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