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Nach dem Zerfall der ehemaligen Sowjetunion im Jahre 1991 erbte die Ukraine einen großen Teil der sowjetischen Streitkräfte und das drittgrößte Kernwaffenpotenzial dieser Welt. Auf dem Territorium der Ukraine waren damals stationiert: drei gemischte Armeen, drei Panzerarmeen, ein Armeekorps, vier Armeen der Luftstreitkräfte, eine Luftverteidigungsarmee, eine Raketenarmee, die Schwarzmeerflotte und zwei Frühwarnzentren für Raketenangriffe.

Für die Ukraine hatte sich die geostrategische Lage völlig verändert. Damals herrschte die gemeinsame Überzeugung, dass unsere Welt so klug geworden ist, dass es nie mehr zu kriegerischer Rhetorik oder gar bewaffneten Auseinandersetzungen, mindestens in Europa, kommen könne. Vor diesem Hintergrund hat sich die damalige ukrainische Führung entschieden, in der Welt eine friedenstiftende Politik zu betreiben.

Am 5. Dezember 1994 verpflichtete sich der Präsident der Ukraine, Leonid Kutschma, gegenüber dem Präsidenten Russlands, Boris Jelzin, dem Präsidenten der USA, Bill Clinton, und dem Premierminister Großbritanniens, John Major, im sogenannten Budapester Memorandum, ihr gesamtes Kernwaffenarsenal – von der taktischen bis zur strategischen Ebene – an Russland abzugeben. Im Gegenzug wurde von den Partnern der ukrainischen Führung versprochen, die nationale Souveränität und die internationale Integrität zu garantieren.

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