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Der erste leichte Mehrzweckhubschrauber H145 für den Such- und Rettungsdienst der Bundeswehr (Light Utility Helicopter Search and Rescue, LUH SAR) ist am 10. Dezember 2019 – drei Monate vor dem vereinbarten Übergabetermin – von Airbus Helicopters an die Bundeswehr übergeben worden.

Im Dezember 2018 hatte die Bundeswehr sieben H145 für den Rettungsdienst bestellt und einen Preis von maximal 87,5 Millionen Euro für die Flugzeuge, Anpassungen bei Kabine und Avionik, die Ausbildung des Personals und optionale Leistungen vereinbart. Die sieben Hubschrauber sollten 2020 geliefert werden, rechtzeitig vor der geplanten Außerdienststellung der Bell UH-1D („Huey“), die 2021 vorgesehen ist.

Die Hubschrauber sollen an den SAR-Stationen Niederstetten, Holzdorf und Nörvenich stationiert werden. Die Wartung, Instandsetzung und Bereitstellung zum Flugbetrieb während der ersten neun Betriebsjahre durch die Airbus-Tochter Motorflug Baden-Baden ist vertraglich geregelt.

Die wesentlichen SAR-Einsatzaufgaben werden auch zukünftig unverändert durch das neue Muster H145 LUH SAR wahrgenommen. Es geht um den Such- und Rettungsdienst, der 24 Stunden täglich an 365 Tagen im Jahr wahrgenommen wird. Kernauftrag dabei ist die Suche nach vermissten beziehungsweise abgestürzten zivilen und militärischen Luftfahrzeugen und deren Insassen aber auch der Transport von Verletzten. Im Gegensatz zur zivilen Luftrettung führen die Rettungsflieger der Bundeswehr ihren Auftrag auch unter widrigen Wetterbedingungen durch. Dies schließt auch Einsätze nach Sonnenuntergang unter Nutzung von Nachtsichtgeräten für die Piloten ein.

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Für diesen Auftrag ist der Hubschrauber mit einem breiten Spektrum an Sensoren und Rettungsgeräten ausgestattet. So werden beispielsweise Infrarot- und Wärmebildsensoren, eine Peilanlage zur Ortung von Notsignalen, eine Außenrettungswinde, ein Hochleistungssuchscheinwerfer und ein System zur Ortung von Mobiltelefonen genutzt. All diese Systeme zusammengenommen machen den neuen Hubschrauber zu einem höchst effektiven und leistungsstarken Rettungsmittel.

Nach Abschluss der Ausbildung der Besatzungen beginnt die Einsatzprüfung des LUH SAR. Im Juni 2020 soll die erste SAR-Station in Niederstetten den H145 LUH SAR übernehmen und bis April 2021 rechnet man mit dem Abschluss des gesamten Übernahmeprozesses. Dann heißt es für die „Huey“ beim deutschen Heer endgültig „Good-bye“!

Gerhard Heiming