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Mit der Drohne SparrowHawk entwickelt General Atomics Aeronautical Systems (GA-ASI) ein neues unbemanntes Luftfahrzeug (UAV). Die SparrowHawk ist im Grunde eine Nutzlast, denn sie soll durch eine Drohne der Klasse Medium Altitude Long Endurance (MALE) bspw. des Typs MQ-9-Reaper der US Air Force (USAF) oder MQ-1C-Grey Eagle der US Army abgesetzt und wieder aufgenommen werden können.

Bisher wurde ein Prototyp hergestellt, der 2020 erstmals fliegen soll. Dies ist aber noch abhängig von einer entsprechenden Finanzierung. Laut GA-ASIs Überlegungen könnte das neue UAV dann ab 2021 dem Kunden zur Verfügung stehen.

SparrowHawk wiegt ca. 91 kg und kann eine Nutzlast von rund 13,6 kg tragen. Die Reichweite wird mit 174 nm (322 km) angegeben. Zum verwendeten Triebwerk oder anderen Flugparametern will das Unternehmen derzeit keine Angaben machen. Die Entwicklung findet durch GA-ASI eigenfinanziert statt und ist (noch) kein offizielles Projekt der USAF.

SparrowHawk ist praktisch ein Ableger des gescheiterten Angebotes für das Gremlins-Programm der US Defense Advanced Research Projects Agency (DARPA). Der Zuschlag ging damals an Dynetics. Damals sollte ein UAV entwickelt werden, dass von einem Lockheed Martin C-130J Transportflugzeug aus gestartet und nach der Aufklärungsmission von diesem auch wieder aufgenommen werden sollte.

Damit hat dieses Projekt sehr große Ähnlichkeiten zu den Planungen im Rahmen des deutsch-französischen Future Combat Air System (FCAS). Auch hier soll das bemannte Kampfflugzeug zusammen mit einem Schwarm an Drohnen – für unterschiedlichste Aufgaben – operieren. Es soll zwei Klassen an sogenannten Remote Carriern (RC) geben: eine kleine Klasse unter 100 kg und ohne Rückholfunktion sowie eine größere Klasse mit Rückholfunktion. Die größeren Dronen mit Rückholfunktion könnten dann zum Beispiel von einem Airbus A400M gestartet und eingesammelt werden.

Bei den GA-ASI Planungen fungiert ein MQ-9-Reaper oder eine MQ-1C-Grey Eagle (im Bild) als Mutterschiff. Diese MALE-Drohnen haben eine Stehzeit von bis zu 40 Stunden in der Luft. GA-ASI macht derzeit keine Angaben, ob die kleineren Drohnen durch das Mutterschiff auch wieder aufgetankt und erneut eingesetzt werden können.

Die Bodenstationen sollen entsprechend angepasst und ausgebaut werden, was auch Datennetzwerke und Künstliche Intelligenz (KI) beinhaltet. KI und mehr Automatisierung sollen die Schwarmfunktion auch für einen Operateur nutzbar machen. Es soll eine ganze Familie dieser „Nutzlast-UAVs“ (im englischen: attritable aircraft) entstehen, für unterschiedlichste Aufgaben. So sollen sie Aufgaben wie Aufklärung, Überwachung, (loitering) Munition, Anti-Radar-Flugkörper, Jammer/Unterdrückung oder elektronische Kampfführung (EloKa) übernehmen können. Auch hier gibt es eine fast 100%tige Parallele zur FCAS-Planung. Das Mutterschiff kann zusätzlich durch andere Sensoren unterstützen und als Relais-Station für die Kommunikation fungieren.

André Forkert