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Die U.S. Air Force muss in den nächsten fünf Jahren 30 Milliarden US-Dollar aus ihrer gegenwärtigen Etatplanung freisetzen, um Modernisierungsmaßnahmen zu finanzieren. Dies erklärt der scheidende Air Force Stabschef, General David Goldfein. Wo gespart werden soll, wird noch intern erwogen. Am leichtesten ginge dies durch die Ausmusterung ganzer Flugzeugtypen. Das Augenmerk liegt derzeit auf die vorgezogene Außerdienststellung von Flugzeugmustern, die ohnehin im Zeitraum ab 2030 ausgemustert werden dürften, erklärt Goldfein.

Das Washingtoner Institut CSIS (Center for Strategic and International Studies) berechnet, dass die vorgezogene Außerdienststellung von acht Typen im Zeitraum bis 2023 fast genau das Sparziel verwirklichen würde. Rund 500 Maschinen wären betroffen:

  • das Tankerflugzeug KC-10 (59 Maschinen),
  • der Fernbomber B-1 (62 Maschinen),
  • der Stealthbomber B-2 (20 Maschinen),
  • das Erdkampfflugzeug A-10 (281 Maschinen),
  • die elektronischen Aufklärungsflugzeuge vom Typ RC-135 (25 Maschinen),
  • das strategische Aufklärungsflugzeug U-2 (27 Maschinen),
  • das Frühwarn- und Führungsflugzeug EC-3 AWACS (31 Maschinen),
  • das Gefechtsführungsflugzeug EC-8 JSTARS (16 Maschinen).

Allerdings würde ein solcher Schritt kurz- bis mittelfristig die Einsatzkraft schwächen. Beispielsweise ist der B-2 Bomber das einzige atomwaffenfähige und radarabweisende Langstreckenflugzeug der USA; frühestens 2025 wird das erste Exemplar des neuen Fernbombertyps B-21 ausgeliefert. Auch in den Bereichen strategische Aufklärung und Einsatzführung würden vorübergehend Lücken entstehen. Die Air Force will zwar grundsätzlich die Typen EC-3, EC-8 und RC-135 abschaffen, weil sie ein zu leichtes Ziel für modernste weitreichende Flugkörper darstellen, doch beginnt erst die Entwicklung eines aus kleineren Aufklärungs- und Kommunikationsflugzeugen und Satelliten bestehenden Netzwerks, der die gleiche Leistung erbringen könnte.

Sydney E. Dean