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Die Luftangriffe auf die „Kronjuwelen“ der saudischen Ölinfrastruktur und „Achillesferse der Weltwirtschaft“ am 14. September 2019 waren die schwersten gezielten Militärangriffe der jüngeren Ölgeschichte gegen kritische Energieversorgungsinfrastrukturen. Damit sind sie in mehrfacher Hinsicht präzedenzlos. Sie haben strategische Auswirkungen.

Der Angriff auf die Abqaip-Raffinerien (südwestlich des Hauptquartiers von Saudi Aramco in Dharan) und das gigantische Khurais-Ölfeld, eines der größten der Welt, hat zum einen die Verletzlichkeit kritischer Ölinfrastrukturen für Saudi-Arabien offen gelegt. Er zeigt auch einmal mehr die globale Bedeutung Saudi-Arabiens und der Region des Persischen Golfes für die globale wirtschaftliche Stabilität. Sicher: Rohöl für die Weltwirtschaft hat nicht mehr den gleichen Stellenwert wie noch in den 1970er Jahren, dem Zeitpunkt der ersten weltweiten Ölkrise. Saudi-Arabien ist auch nicht mehr der weltgrößte Ölförderer, aber weiterhin der weltgrößte Rohölexporteur. Die nachhaltige Unterbrechung der weltweiten Rohölversorgung war seit den Tagen der Invasion Saddam Husseins in Kuwait 1990/91 niemals größer. Auch wenn der Anteil der Ölimporte aus Saudi-Arabien nach Deutschland mit rund zwei Prozent vergleichsweise gering ist (bei der EU immerhin 20 Prozent aus dem Persischen Golf), so ist auch Deutschland betroffen, weil der Angriff direkt und indirekt Einfluss auf den von geopolitischen Instabilitäten und Konflikten in der Region des Persischen Golfes Auswirkungen auf den globalen Ölpreis hat.

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