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Für die Ausrüstung des Schützenpanzers Puma hat HENSOLDT den 300. Sensorrüstsatz des multifunktionalen Selbstschutzsystems MUSS (MUltifunctional Self-protection System) ausgeliefert. Ein Rüstsatz besteht aus vier Sensorköpfen und einer Zentraleinheit. Zum System gehören darüber hinaus ein Infrarotstörer, eine Störelektronik und ein Nebelwerfer. Die restlichen 42 MUSS-Sensorrüstsätze liefert HENSOLDT vertragsgemäß bis 2020 aus.

HENSOLDT ist außerdem mit Waffenoptronikanlagen, Periskopen und Fahrersichtgeräten von HENSOLDT Optronics am Puma-Programm beteiligt.

Das MUSS-System – laut HENSOLDT das derzeit weltweit das einzige aktive Softkill-Schutzsystem im operativen Einsatz in Bodenfahrzeugen – detektiert anfliegende Flugkörper und auf das Fahrzeug gerichtete Laserstrahlen. Daraufhin werden von der Zentraleinheit Infrarot-Maßnahmen zur Störung der Flugkörpersteuerung und/oder pyrotechnische Gegenmaßnahmen ausgelöst.

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Abstandsaktive Schutzsysteme wie MUSS neutralisieren eine Bedrohung, bevor diese ein Fahrzeug zerstören kann. Hierzu detektieren sie die Bedrohung und reagieren in nicht zerstörerischer Form („soft“), indem sie sie täuschen oder ihren Steuerungsmechanismus stören, sodass keine Gefahr von Kollateralschäden besteht. MUSS ist zudem sehr diskret, hat also keine nennenswerte Auswirkung auf die Strahlung eines Fahrzeugs, da es nur passive Sensoren und einen Infrarotstörer mit kurzer Aktivierungszeit verwendet, weshalb das System weder visuell noch thermografisch detektiert werden kann.

Gerhard Heiming