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Die Annexion der Krim durch Russland im Frühjahr 2014 war nicht nur die größte Herausforderung für die europäische Sicherheitsarchitektur, sie führte auch zur Rückbesinnung der NATO auf die Kernaufgabe der kollektiven Verteidigung.

Doch wer das russische Vorgehen in der Ukraine genau beobachtet hatte, wusste, dass es mit einer bloßen Verlegung von NATO-Truppen nach Mittelosteuropa nicht getan sein würde. Die NATO musste sich auch mit dem Phänomen der hybriden Kriegführung auseinandersetzen – einer Kriegführung, die offene und verdeckte militärische und nichtmilitärische Mittel gemeinsam zur Anwendung bringt und die Moskau in der Ukraine mit großem Geschick zu praktizieren verstand.

Der Begriff der „hybriden Kriegführung“ ist nicht neu. Neu ist jedoch die nahtlose Orchestrierung der militärischen und nichtmilitärischen Werkzeuge, wie sie in der Ukraine sichtbar wurde: Russland baute an der Grenze zur Ukraine eine eindrucksvolle militärische Drohkulisse auf, entsandte paramilitärische Verbände ohne nationale Hoheitsabzeichen, unternahm Cyber-Angriffe gegen die ukrainische Infrastruktur, unterbrach die Gasversorgung und unterstützte die ostukrainischen Separatisten mit militärischem Gerät. Begleitet wurde all dies von einer massiven Desinformationskampagne, die den Eindruck erwecken sollte, Moskau habe mit den Vorgängen dort nichts zu tun.

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